Abensberg

Die Krüge hoch: Showdown der Kellner-Giganten auf dem Gillamoos


Lokalmatador Oliver Strümpfel aus Abensberg ist der amtierende Weltrekordhalter im Maßkrugtragen. (Foto: privat)

Lokalmatador Oliver Strümpfel aus Abensberg ist der amtierende Weltrekordhalter im Maßkrugtragen. (Foto: privat)

Von Matthias Jell und Redaktion idowa

Deutschland gegen Österreich. Dieses Duell verspricht schon im Sport jede Menge Brisanz. Sportlich geht es auch am 7. September auf dem Gillamoos in Abensberg zur Sache - im Maßkrugtragen. Lokalmatador und amtierender Weltrekordhalter Oliver Strümpfel duelliert sich ab 17 Uhr im Jungbräu-Festzelt mit dem Österreicher Thomas Seiwald.

Beide sind absolute Könner ihrer Disziplin und haben sich in den vergangenen Jahren stets ein Fernduell um die "Maßkrug-Krone" geliefert. Nun kommt es erstmals zum direkten Showdown auf den Brettern, die für sie die Welt bedeuten. Die Idee dazu kam Oliver Strümpfel schon vor zwei Jahren. "Schon damals habe ich gesagt, den Österreicher holen wir mal direkt zum Gillamoos", so der 42-jährige Abensberger, der nach wie vor mit 21 Maßkrügen den Guinness-Weltrekord hält. Diese gefüllten Biergläser müssen über eine Distanz von 40 Metern getragen werden. Ohne einen Krug zu verlieren und ohne zu viel zu verschütten. Dabei kommt es auf drei Faktoren an, wie Strümpfel verrät: "Kraft und Ausdauer zum einen, dann die richtige Technik und freilich auch der Faktor Glück."

Kennengelernt haben sich die beiden Kontrahenten übrigens letztes Jahr auf dem Oktoberfest. Dort bedient Oliver Strümpfel seit fünf Jahren in der Ochsenbraterei und Thomas Seiwald im Bräurosl. Für beide die optimale Gelegenheit, um sich in Form zu halten. Der Respekt voreinander ist groß. Das unterstreicht auch der gebürtige Abensberger und spricht von einem "Duell auf Augenhöhe". Und das nicht ohne Grund, denn Seiwald hat erst vor rund zwei Wochen 25 Maßkrüge heil ins Ziel befördert. Zwar nach den offiziellen Richtlinien, aber ohne anwesende Schiedsrichter von Guinness World Records. Daher steht der aus dem Jahr 2010 stammende Rekord des Abensbergers noch immer. Den will Strümpfel aber im September selbst wieder nach oben schrauben - dann will er in Mailand bei der Guinness World Records-Show 24 Maßkrüge über 40 Meter tragen. "Das schaff' ich locker. Die 24 sitzen mittlerweile leicht", gibt sich Strümpfel selbstsicher.

Für das spektakuläre Event auf dem Gillamoos haben beide Rivalen extra ein neues Konzept ausgetüftelt. Es gibt zwei Durchgänge. Den ersten bestreiten beide mit der gleichen Anzahl Maßkrüge - es geht rein auf Zeit. Im zweiten Durchgang geht es dann um die Menge der getragenen Biergläser. Der Reiz dabei: weder Strümpfel noch Seiwald wissen vorher, wieviele Krüge der jeweils andere schleppt. Darüber wird vorab nur ein unparteiischer Richter informiert. Patzt einer bei seinem Versuch, hat er keine zweite Chance. Ansonsten gewinnt der, der mehr Krüge ins Ziel gebracht hat. Schiedsrichter von Guinness World Records werden bei diesem Spektakel am 7. September übrigens nicht anwesend sein. Aus Kostengründen, denn summa summarum würde das laut Strümpfel schon "zwischen 3.500 und 5.000 Euro kosten".

Der 42-Jährige hofft als Lokalmatador natürlich auf den Heimvorteil in Abensberg und baut auf die lautstarke Unterstützung seiner Fans. "Dann werd' ich das Ding schon gewinnen", sagt er und schickt schmunzelnd noch eine Kampfansage in Richtung Seiwald hinterher: "Die Österreicher können zwar besser Skispringen, aber im Fußball und im Maßkrugtragen haben sie gegen uns keine Chance!"

21 Maßkrüge schleppte Oliver Strümpfel für seinen Weltrekord über 40 Meter ins Ziel. Im September will er seinen eigenen Rekord überbieten: dann sind mindestens 24 Krüge fällig. (Foto: privat)

21 Maßkrüge schleppte Oliver Strümpfel für seinen Weltrekord über 40 Meter ins Ziel. Im September will er seinen eigenen Rekord überbieten: dann sind mindestens 24 Krüge fällig. (Foto: privat)