Landau

Parken in der Weningstraße ist ab sofort teuer


Die Ausweitung der Feuerwehranfahrtszone sorgt für viele Strafzettel und verärgerte Anwohner

Die Ausweitung der Feuerwehranfahrtszone sorgt für viele Strafzettel und verärgerte Anwohner

In der Weningstraße herrscht dicke Luft. Seit die Stadt dort die Feuerwehranfahrtszone ausgeweitet hat, wissen insbesondere die Bewohner der großen Wohnblöcke nicht mehr, wo sie mit ihren Autos hinsollen. Einfach schnell vor dem Haus auf der Straße parken - dafür kann es jetzt einen Strafzettel geben. Bei Alois Streifeneder, Sachgebietsleiter für Straßen- und Verkehrsrecht, häuften sich in den vergangenen Tagen die Beschwerden der Anwohner. Streifeneder sieht das Ganze auch aus der Perspektive des Feuerwehrlers und kann nur sagen: "Die Maßnahme geschieht zum Schutz der Bevölkerung, nicht weil wir jemanden gängeln wollen."

Ein Teil der Weningstraße, von der Einmündung der Merianstraße aus, war schon länger Feuerwehranfahrtszone, vor einigen Wochen sind aber noch zwei Schilder hinzugekommen. Das Halteverbot wurde dadurch ausgeweitet bis hoch in den Kurvenbereich zur Hausnummer 6. Außerdem wurde ein Halteverbot direkt vor dem grünen Wohnblock eingerichtet. Die Polizei hat auch bereits kontrolliert, ob sich die Parker nach der Neuerung richten - das Resultat waren etliche Strafzettel. Eine Anwohnerin ist verärgert: "35 Euro muss ich jetzt zahlen. Niemand hat uns über diese Neuerung informiert. Wenn man gewohnheitsmäßig seit Jahren da parkt, fällt einem so ein Schild nicht sofort auf." Es sei generell ein Problem, dass insbesondere für die Wohnblöcke die vorhandenen Stellplätze auf den Grundstücken, etwa in der Tiefgarage, nicht ausreichen. "Meine Frau muss ihren Wagen jetzt in einer der Nebenstraßen abstellen", berichtet ein anderer Einwohner, der ebenfalls in einem Mehrfamilienhaus im betroffenen Bereich der Wening-straße wohnt: "Wo sollen wir mit unseren Autos hin?", fragt er. "Diese neue Regelung ist ein totaler Schmarrn."

Dem muss Alois Streifeneder widersprechen: "Ich möchte gar nicht wissen, wie die Anwohner reagieren würden, wenn es bei ihnen brennt und die Feuerwehr käme nicht durch." Exakt wegen dieser Befürchtung nämlich sind die neuen Schilder aufgestellt worden. Streifeneder, der neben seiner Tätigkeit bei der Stadt auch der Vorsitzende der Landauer Feuerwehr ist, erklärt das Prozedere: "Die Feuerwehr führt in sporadischen Abständen Besichtigungen durch und begutachtet die Zufahrtswege." Im Herbst ist Streifeneder in diesem Zusammenhang auf die Wening-straße aufmerksam gemacht worden, hauptsächlich der Überwuchs von Bäumen war angemahnt worden. Vor Ort fielen Streifeneder dann die vielen parkenden Autos am Straßenrand auf. "Ein Feuerwehrauto mit Drehleiter hätte hier unmöglich Platz", so das Resultat der Feuerwehr. Auch Polizei und Hausverwaltung haben das bei einem Ortstermin so gesehen. Die Drehleiter braucht es: "Bei größeren Gebäuden wie den beiden Wohnblöcken in der Weningstraße muss ein zweiter Fluchtweg gewährleistet sein - und wenn keiner eingebaut ist, muss die Drehleiter dafür herhalten." In Absprache mit der Hausverwaltung hat Streifeneder die Stadt um eine Ausweitung der Feuerwehranfahrtszone gebeten. Seit einiger Zeit stehen nun die neuen Schilder. "Die Polizei hat mit den Kontrollen extra eine Weile gewartet", erklärt Streifeneder. "Schließlich ist der Mensch ein Gewohnheitstier und braucht vielleicht eine Weile, bis er die neuen Schilder entdeckt."

Große Wohnblöcke in Siedlungsgebieten seien hinsichtlich der zumeist auf der Straße abgestellten Autos generell ein Problem für die Feuerwehr: "Wir benötigen Aufstellflächen für unsere Fahrzeuge, wenn es brennt. So ein Feuerwehrauto ist 2,50 Meter breit: Wenn man dann noch einen Schlauch rauszieht, ist man schnell bei vier Metern", rechnet der Feuerwehrvorsitzende vor. Erst jüngst beim Brand in der Fleischgasse ist es für ihn und die Kameraden eng geworden: "Die Autos am Straßenrand waren alle rechtlich korrekt abgestellt, aber die Straße wäre trotzdem beinahe zu schmal geworden." Man musste sich arrangieren. Im Falle der Weningstraße wäre das kaum möglich.

Den kompletten Artikel lesen Sie am Donnerstag, 17. Dezember, in der Landauer Zeitung.

Die Ausweitung der Feuerwehranfahrtszone sorgt für viele Strafzettel und verärgerte Anwohner

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