Moosburg
Nach Nazi-Eklat: CSU-Funktionär Welter zurückgetreten
13. November 2015, 8:39 Uhr aktualisiert am 13. November 2015, 8:39 Uhr
Am Ende wurde der Druck von allen Seiten auf den Moosburger CSU-Schatzmeister Gerhard-Michael Welter zu groß: Noch am Donnerstagabend ist er zurückgetreten.
Seine von ihm auf Facebook veröffentlichte Aussage "Ich bin ein Nazi und das sehr gerne, und zwar so: Nicht an Zuwanderung Interessiert" hatte für einen Sturm der Entrüstung gesorgt. Nicht nur medial, sondern vor allem auch das dem eigenen CSU-Lager hagelte es massenhaft Kritik. An vorderster Front, Moosburgs Bürgermeisterin Anita Meinelt. Laut SZ forderte sie noch vor einer Sitzung des CSU-Ortsverbandes am Donnerstagabend den sofortigen Rücktritt Welters. Andernfalls werde sie "die nötigen Konsequenzen ziehen". Meinelt weiter: "Solche Äußerungen haben mit freier Meinungsäußerung nichts mehr zu tun, vor allem, wenn man ein offizielles Amt hat." Bei Bekanntwerden der fremdenfeindlichen Äußerungen des CSU-Kassiers am Mittwoch hatte die Bürgermeisterin noch zu dem Vorfall geschwiegen. Sie führte dies auf eine interne Kommunikationspanne zurück. Sie sei über den Vorfall schlichtweg nicht informiert gewesen.
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Bereits am Mittwochabend soll sich die Christlich Soziale Arbeitnehmerunion (CSA) Freising in einer Sitzung mit dem Fall Welter befasst haben. Er bekleidete auch dort das Amt des Schatzmeisters, das er nun ebenfalls aufgibt. Wie aus CSU-Kreisen bekannt wurde, sollen sich die Teilnehmer für einen Rücktritt Welters ausgesprochen haben. Noch vor der Sitzung des CSU-Ortsverbandes am Donnerstagabend zog Welter jedoch von selbst die Reißleine und bot "seinen Rücktritt von sich aus an", bestätigte der Kreisvorsitzende Florian Herrmann im Anschluss.