Nach dem Punktabzug

Bei NawaRo Straubing wird an der Zukunft gearbeitet


NawaRo-Manager Heiko Koch arbeitet derzeit an der Zukunft des Vereins.

NawaRo-Manager Heiko Koch arbeitet derzeit an der Zukunft des Vereins.

Nach dem Punktabzug durch die Liga blickt man bei NawaRo Straubing nach vorne. Es soll auch in Zukunft Frauenvolleyball auf Spitzenniveau geben.

Mit einem weinenden Auge blickt man bei NawaRo Straubing dieser Tage natürlich auf die laufenden Pre-Playoff-Serien. Ginge es rein um das Sportliche, dann wären die Niederbayern nämlich auch noch dabei. Doch die finanzielle Situation des Vereins machte der Mannschaft einen Strich durch die Rechnung. Wie nach dem letzten Saisonspiel bekannt wurde, zog die Liga NawaRo wegen eines finanziellen Engpasses sechs Punkte ab. Statt auf Rang acht landeten die Straubinger nun auf dem elften Platz, einem Abstiegsplatz.

Rund eine Woche nach der Entscheidung sitzt Manager Heiko Koch zusammen mit den Geschäftsstellenmitarbeitern Ingrid Senft und Georg Kettenbohrer in seinem Büro. Sie wollen Verständnis für die aktuelle Situation schaffen, die Entwicklungen der vergangenen Monate erläutern.

Rasantes Wachstum

"Wir sind in den vergangenen Jahren sehr rasant gewachsen, sportlich wie wirtschaftlich", sagt Koch und fügt an: "Durch das schnelle sportliche Wachstum hat das Finanzielle etwas hinterhergehangen." Nach zwei Meisterschaften in Folge musste man in Straubing das Projekt 1. Bundesliga in Angriff nehmen. Dass das auch ein gewisses Risiko mit sich bringt, war den Verantwortlichen bewusst.

Sehen Sie hier: So reagiert NawaRo Straubing auf den Punktabzug

Man wollte "mit Spitzen-Frauenvolleyball ein attraktives Produkt bieten", erklärt Koch. Dass Sport auf diesem Niveau immer auch eine Geldsache ist, wird spätestens seit dem Punktabzug auch in Straubing jedem bewusst sein. Mit "unglaublich viel ehrenamtlicher Arbeit", wie es der Geschäftsführer ausdrückt, habe man über 400 potentielle Werbepartner angesprochen. "In vielen, leider aber nicht in ausreichend vielen Fällen haben wir die Unterstützung erhalten", so Koch.

Etatlücke konnte nicht geschlossen werden

Die Folge war, dass am Ende der Saison eine Lücke im Etat entstanden ist. Ende Februar wurde von der Liga eine dreitägige Frist gesetzt, in der Summe X hätte nachgewiesen werden müssen. Danach gab es nochmals sieben Tage lang eine Nachfrist. "Wir haben alles versucht, um das abzudecken", berichtet Koch. Doch das ist bekanntlich nicht gelungen. Auf die Aufnahme von Schulden wollte man im Club unbedingt verzichten. "Damit hätte sich das Problem nur nach hinten verschoben", so Ingrid Senft.

Vor der Saison habe man sich sehr viele Informationen von Leuten eingeholt, die Erfahrung in der 1. Bundesliga haben, erzählt Koch. Von "ein paar unvollständigen Informationen" spricht er dabei heute. Mittlerweile ist man bei NawaRo aber einen Schritt weiter. In Zukunft wolle man Informationen von außen zwar weiter zur Kenntnis nehmen, viel mehr aber auf eigene Erfahrungen bauen, erklärt Koch.

Zusätzliches Controlling

Um einen Fall wie den aktuellen in Zukunft vermeiden zu können, hat NawaRo die ein oder andere Umstrukturierung vorgenommen. So gibt es nun ein Beratergremium, vom Verein anfangs Sponsorenrat genannt, das die Vereinsführung unterstützt. Dieser sei ein Teil des zusätzlichen Controllings, das zukünftig früher vor einer solchen Situation warnen soll. "Damit haben wir eine weitere Stufe eingebaut", so Senft.

Wie es weitergehen soll mit NawaRo Straubing, ist ganz klar: "Wir wollen die Marke NawaRo fortführen und werden alles in unserer Macht stehende dafür tun, um den Verbleib in der 1. Bundesliga zu sichern", blickt Koch voraus. Um dieses Ziel zu erreichen, sei es wichtig, "dass unsere Partner mit im Boot bleiben. Wir sind aber auch darauf angewiesen, neue Partner zu gewinnen."

Man habe in den letzten Monaten eine "geile Show" abgeliefert, das Echo aus der Liga sei durchweg positiv. "Daran wollen wir festhalten. Frauenvolleyball auf diesem Niveau soll es auch in Zukunft in Straubing geben. Jetzt müssen alle gemeinsam anpacken, damit wir die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dafür schaffen können", so Koch abschließend.