Regensburg/Vilzing
Michael Faber: Im Jahn-Erfolg gereift
16. Juni 2017, 14:30 Uhr aktualisiert am 16. Juni 2017, 14:30 Uhr
Nach zwei Jahren ist Schluss. Michael Faber beendet in diesem Sommer sein Abenteuer beim SSV Jahn Regensburg und wechselt zum Bayernligisten DJK Vilzing.
Hinter dem 22-Jährigen liegen zwei Jahre, die er "auf keinen Fall missen möchte", wie er im Gespräch mit unserer Zeitung sagt. Faber stand im Profikader des Jahn und hat damit den Durchmarsch aus der Regionalliga in die 2. Bundesliga hautnah miterlebt. "Wenn mir vor zwei oder drei Jahren jemand gesagt hätte, dass ich in einem Drittliga-Kader stehe und in die 2. Bundesliga aufsteige, dann hätte ich das nicht geglaubt", so Faber. "Insofern haben sich meine Erwartungen in Regensburg erfüllt."
2015 ist Faber vom 1. FC Bad Kötzting, der gerade aus der Bayern- in die Landesliga abgestiegen war, nach Regensburg gewechselt. Der klare Plan: Er sollte in der zweiten Mannschaft spielen und sich dadurch für das Profiteam empfehlen. Trainieren durfte er ohnehin stets mit der ersten Mannschaft. So kam es auch. Zunächst spielte der Mittelfeldspieler nur im Bayernliga-Team des Jahn, am Ende seines ersten halben Jahres bekam er erste Einsatzminuten in der Regionalliga und stand im vorletzten Spiel gegen Unterhaching erstmals in der Startelf. Nach der Winterpause setzte ihn auch der neue Trainer Heiko Herrlich zweimal von Beginn an ein. Nach einem weiteren Kurzeinsatz setzte ihn dann ein Muskelriss einige Wochen außer Gefecht. Mit am Ende elf Einsätzen in der Regionalliga war Faber durchaus zufrieden. "Das war ordentlich", blickt er zurück.
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Schwieriger wurde es in seiner zweiten Spielzeit. Der Sprung von der Bayernliga in die 3. Liga war noch einmal größer. Faber war zwar regelmäßig im Kader, es hat aber nur zu einem Einsatz gegen Holstein Kiel vier Spieltage vor Schluss gereicht. "Natürlich hätte ich mir mehr Einsätze erhofft", gibt Faber ganz offen zu. "Aber ich bin froh, dass es am Ende doch noch mit meinem ersten Drittliga-Spiel geklappt hat."
Mit absolutem Siegeswillen zum Erfolg
Die zwei Aufstiege in Folge bezeichnet Faber als "unvergessliche Erfolge, etwas ganz Besonderes". Daran werde er sich "auch in 30 oder 40 Jahren noch erinnern." Als Schlüssel zum Erfolg sieht er den Teamgedanken. "Wir waren ein eingeschworener Haufen, alle haben zusammengehalten und jeder für jeden gekämpft", sagt Faber. Zudem sei ein "absoluter Siegeswille" da gewesen: "Wir waren nie zufrieden und wollten immer mehr."
Den Jahn hat Faber in den vergangenen beiden Jahren "ins Herz geschlossen". Auch wenn er gerade im zweiten Jahr nicht mehr viele Profieinsätze hatte, so hat er doch eine Menge mitgenommen aus der Zeit in Regensburg. "Sportlich habe ich mich auf alle Fälle weiterentwickelt, ich durfte zwei Jahre auf hohem Niveau trainieren." Aber auch neben dem Platz habe er viel von den älteren Mitspielern mitgenommen. "Das werde ich auch in Zukunft versuchen umzusetzen", so Faber.
Nun will sich der Niederbayer wieder mehr auf seine berufliche Zukunft konzentrieren. Schon vor seinem Wechsel zum Jahn hat er eine Ausbildung als Industriekaufmann gemacht. In den vergangenen beiden Jahren arbeitete er in Teilzeit bei einem Jahn-Sponsor und konnte sich dabei die Arbeitszeiten so legen, dass er alle Trainingseinheiten mitmachen konnte. Nun zieht es ihn zur DJK Vilzing in die Bayernliga, weil er "weiterhin auf ordentlichem Niveau Fußball spielen möchte." Ein paar zukünftige Mitspieler kenne er bereits, diese hätten ihm von einem gut geführten und ambitionierten Verein berichtet. "Obwohl es ein Amateurverein ist, wird dort sehr professionell gearbeitet", sagt Faber.
Er selbst erhofft sich vom Wechsel wieder mehr Einsatzzeiten und will den Teamgedanken, den er in den vergangenen beiden Jahren beim Jahn aufgeschnappt hat, auch in Vilzing leben. 2014 ist Faber, damals noch im Bad Kötztinger Trikot, gemeinsam mit der DJK Vilzing in die Bayernliga aufgestiegen. Seitdem haben sich die Kicker vom Huthgarten etabliert. "Die Entwicklung der vergangenen Jahre war sehr positiv", sagt Faber, der überzeugt ist: "Da ist auch noch ein weiterer Schritt nach vorne möglich." Seit diesem Jahr weiß er ja, wie Überraschungserfolge gehen.