Regensburg

Vogelschmuggler geht Zöllnern ins Netz


Die jungen Bienenfresser fanden Zollbeamte im Fußraum eines holländischen Wagens.

Die jungen Bienenfresser fanden Zollbeamte im Fußraum eines holländischen Wagens.

Von Redaktion idowa

Einen 37-jährigen Holländer haben Regensburger Zöllner dabei erwischt, wie er 30 junge Bienenfresser aus Ungarn in sein Heimatland schmuggeln wollte. Die geschützten Vögel hätte er für rund 200 Euro das Stück weiterverkauft.

Für 50 Euro pro Jungtier hatte der Mann die Vögel gekauft. Angehalten hatten ihn die Zöllner auf einem Autobahnrastplatz nahe Neutraubling. Der Mann gab an, von einem Angelurlaub zurückzukommen. Zu verzollen habe er nichts, gab er gegenüber den Beamten an. Gut versteckt hatte er die lebende Schmuggelware aber nicht: die Zöllner entdeckten sie in Plastikkisten im Fußraum der Rücksitze.

Wegen des Verdachtes von Verstößen gegen das Bundesnaturschutzgesetz und der Bundesartenschutzverordnung verständigten die Zöllner sowohl das Veterinäramt als auch das Landratsamt Regensburg als zuständige Untere Naturschutzbehörde, die die weitere Sachbearbeitung übernahmen.

Hintergrundinformation: Beim Bienenfresser (Merops apiaster) handelt es sich um eine besonders geschützte Art. Der Vogel wird ca. 28 Zentimeter groß und ist einer der buntesten Vögel Europas. Ende der 1980er Jahre galt er in Deutschland als ausgestorben, Mitte der 1990er Jahre siedelte er sich jedoch im Bereich des Kaiserstuhls wieder an. Als Lebensraum bevorzugt er offene Landschaften mit Bäumen und Gebüschen. Brutplätze findet er vor allem an Ufersteilhängen von Flüssen und Seen.