Regensburg

Weinzierls Rückkehr unter Fangesängen


Markus Weinzierl gewann mit seinem FC Augsburg das Eröffnungsspiel der neuen Regensburger Fußball-Arena mit 3:1.

Markus Weinzierl gewann mit seinem FC Augsburg das Eröffnungsspiel der neuen Regensburger Fußball-Arena mit 3:1.

Von Fabian Roßmann und Redaktion idowa

"Markus Weinzierl, du bist der beste Mann", sangen die Fans des SSV Jahn Regensburg am Freitagabend kurz vor dem Anpfiff des offiziellen Eröffnungsspiels der neuen Fußball-Arena. Weinzierl kam mit dem FC Augsburg nach Regensburg, um das erste Spiel im neuen Stadion seines ehemaligen Vereins zu bestreiten.

Der 40 Jahre alte Cheftrainer war an diesem Abend auch der Einzige, dem die Fans einen Gesang widmeten. Als er vom Interview mit dem Stadionsprecher zum Interview mit einem Fernseh-Team einmal über das Spielfeld lief, gab es Applaus von den Zuschauern. Weinzierl genoss den Moment, war sichtlich geschmeichelt und applaudierte ebenfalls in Richtung Fans.

"Es ist schön, mit Sprechchören gefeiert zu werden. Dass man nach drei Jahren das noch so erleben darf, freut mich sehr", sagte Weinzierl auf der Pressekonferenz nach dem Spiel, "die Leute haben nicht vergessen, dass wir damals aufgestiegen sind und alles für den Verein gegeben haben."

2012 von Regensburg nach Augsburg

Tatsächlich haben die Regensburger nicht vergessen, was Weinzierl für den Verein geleistet hat. 2012 stieg er als Trainer mit dem SSV Jahn in die 2. Bundesliga auf. Dann wechselte er zum FC Augsburg in die Bundesliga. Während die Augsburger mit ihm eine unnachahmliche Erfolgsgeschichte schrieben und nächste Saison erstmals international spielen werden, begann für Regensburg mit Weinzierls Abschied der sportliche Abstieg. Die Realität in der neuen Saison heißt Regionalliga Bayern. In drei Jahren stieg der Klub zweimal ab. Doch das spielte am Freitag keine Rolle. Für ihn und den FC Augsburg sei sofort klar gewesen, das Eröffnungsspiel der neuen Arena zu bestreiten, als die Anfrage aus Regensburg kam, erklärte Weinzierl, es sei "eine Ehre".

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Außerdem war das Spiel ein guter Test für seine Mannschaft. Mit 3:1 gewann der FC Augsburg die Partie. Schon nach zwei Minuten gingen die Gäste durch Tim Matavz in Führung. Die Regensburger agierten engagiert und waren ein ebenbürtiger Gegner. Dass die beiden Teams drei Ligen trennen, war nicht zu erkennen. Weinzierl empfand das aber auch als normal. Zum einen sei seine Mannschaft nach intensiven Trainingseinheiten ein bisschen müde gewesen, wodurch es zu leichten Fehlern kam. Außerdem starte Regensburg bereits am kommenden Donnerstag in die Saison, der FC Augsburg erst Anfang August.

Leichtfertig, fast schon arrogant, vergab Regensburgs Markus Palionis in der 35. Minute die große Chance zum Ausgleich. Nach einem Handspiel von Abdul Rahman Baba entschied Schiedsrichter Deniz Aytekin auf Strafstoß für den SSV Jahn. Palionis trat an und lupfte den Ball zentral über die Latte. Über diesen verschossenen Elfmeter seines Kapitäns ärgerte sich auch Trainer Christian Brand: "Das hat auch etwas mit Respekt dem Gegner gegenüber zu tun. Ich denke, er weiß selbst, dass das nicht gut war. Wenn man gegen einen Bundesligisten eine solche Möglichkeit hat, dann muss man sie auch nutzen."

"...dann ist mir um Regensburg nicht Angst und Bange"

Die Augsburger verwerteten ihre wenigen Möglichkeiten konsequenter. In der 62. Minute zog Angreifer Sascha Mölders aus 20 Metern ab und traf zum 2:0. Danach bekamen die Regensburger einen zweiten Elfmeter zugesprochen (82.) Dieses Mal trat Kolja Pusch an und erzielte mit einem scharfen Schuss in die Mitte das 1:2. Als die Gastgeber noch einmal anrannten und alles versuchten, erzielte Tobias Werner kurz vor dem Spielende das Tor zum 3:1 für den FCA.

Weinzierl lobte auf der Pressekonferenz nach dem Spiel die Leistung seines ehemaligen Klubs. "Wenn sie immer so spielen, wie gegen uns, dann ist mir um Regensburg nicht Angst und Bange. Im Gegenteil: dann bin ich mir sicher, dass sie ganz vorne mitspielen und wieder aufsteigen können." Er empfand das Spiel als "gelungene Auftaktveranstaltung für das neue Stadion". Regensburgs Trainer Christian Brand war zufrieden mit seiner Mannschaft. Er sagte: "Das Spiel war gut, wir hatten gute Chancen. Auf dem Auftritt können wir aufbauen."

Eine dreiviertel Stunde nach dem Abpfiff standen noch immer ein paar Kinder an der Absperrung vor dem Mannschaftsbus des FC Augsburg. Sie sangen "Markus Weinzierl" und hofften auf ein Autogramm des Trainers, der sich an diesem Abend sehr bodenständig und fannah präsentierte. Er weiß, dass er dem SSV Jahn einiges zu verdanken hat. Und auf der anderen Seite hat man nicht vergessen, was der Trainer vor drei Jahren mit dem SSV Jahn erreicht hat. Zumindest an diesem Tag durfte man sich in Regensburg an die erfolgreiche Zeit erinnern.

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