Straubing/München

Kabinett: Straubing bekommt acht neue Studiengänge


Je vier neue Bachelor- und Master-Angebote starten zwischen 2017 und 2022 am Wissenschaftszentrum Straubing.

Je vier neue Bachelor- und Master-Angebote starten zwischen 2017 und 2022 am Wissenschaftszentrum Straubing.

Am Wissenschaftszentrum Straubing werden acht neue Studiengänge eingerichtet: Bioökonomie, Nachhaltige Energiesysteme und Verfahrenstechnik, Biobasierte Chemie sowie Biogene Werkstoffe, jeweils als grundständiger Bachelor und als darauf aufbauender Master. Das hat das bayerische Kabinett gestern beschlossen, wie Wissenschaftsstaatssekretär Bernd Sibler (CSU) unserer Zeitung bestätigte. Sibler hatte eine Arbeitsgruppe geleitet, die im Auftrag von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) das Ausbaukonzept erarbeitet hat.

Die neuen Bachelorstudiengänge Bioökonomie sowie Nachhaltige Energiesysteme und Verfahrenstechnik sollen 2017 starten, Biobasierte Chemie und Biogene Werkstoffe 2019, die entsprechenden Masterstudiengänge dann jeweils drei Jahre später. Sie sollen den bisher angebotenen Bachelor- und Masterstudiengang Nachwachsende Rohstoffe schrittweise ersetzen.

+++ Interview mit Wissenschaftsstaatssekretär Bernd Sibler: "Die Weichen sind gestellt" +++

Bereits 2019 würden in Straubing dann in Summe rund 1000 Studienplätze angeboten, im Gesamtausbau 2021 dann rund 1170. Die Lehre finde zur Gänze in Straubing statt, betonte Sibler. 600 der Studienplätze seien "laborgestützt", erklärte Bildungsminister Ludwig Spaenle (CSU). Eine Konkurrenzsituation zu bestehenden Studienangeboten entstehe dadurch nicht.

Für den Ausbau auf 1170 Studienplätze werden "mit Sicherheit weitere Büroflächen, vielleicht auch noch das eine oder andere Labor" gebraucht, sagte Sibler. Der Kabinettsbeschluss sehe vor, dafür leerstehende Räume im Karmelitenkloster in der Straubinger Innenstadt zu nutzen. Details dazu müssten noch mit der Stadt und dem Orden verhandelt werden.

Der Kabinettsbeschluss sieht vor, zwischen 2017 und 2021 insgesamt 79,5 neue Stellen zu schaffen, davon 17,5 Professorenstellen. Derzeit umfasst das Personal am Wissenschaftszentrum 84,5 Stellen. 23 neue Stellen würden 2017 geschaffen, 10,5 im Jahr 2018, 24,5 im Jahr 2019, neun im Jahr 2020 und 12,5 im Jahr 2021, erläuterte Sibler.

Die Entscheidung sei ein großer Sprung nach vorn, freute sich Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr (CSU). Die Verdoppelung der Zahl der Professoren, die acht neuen Studiengänge und der Anstieg der Zahl der Studierenden seien eine enorme Herausforderung, gestand Prof. Klaus Menrad, geschäftsführender Direktor des Wissenschaftszentrums.

Der Präsident der Technischen Universität München, Prof. Wolfgang A. Herrmann, reagierte "erfreut". "Die Staatsregierung hält ihre Zusagen ein." Das decke sich "exakt" mit seinen Vorstellungen. "Die Ernsthaftigkeit, mit der die Straubinger Politik dieses Zentrum in den Mittelpunkt stellt und selbst auch unterstützend in die Tasche greift, ist eine Besonderheit", lobte er. "Das ermutigt auch die Landespolitik."