Deggendorf

Kunstwettbewerb der Hochschule zieht Ärger nach sich


Nach Ansicht von Künstler Kadletz ist die Jury vor der Sitzung falsch informiert worden - und seine Arbeit sei so vorschnell durch den Raster gefallen.

Nach Ansicht von Künstler Kadletz ist die Jury vor der Sitzung falsch informiert worden - und seine Arbeit sei so vorschnell durch den Raster gefallen.

Ende Februar wurde der Wettbewerb um die künstlerische Gestaltung des Hochschul-Erweiterungsbaus entschieden: Die elfköpfige Jury einigte sich nach fünfstündigen Beratungen für eine Art Wandmalerei der Regensburger Künstlerin Astrid Schröder.

Kosten soll das Werk 80.000 Euro - deutlich weniger als die 150.000 Euro, die im Rahmen des Wettbewerbs eigentlich zur Verfügung stünden. Auch der Landauer Künstler Gerhard Kadletz hatte sich beworben - er schlug eine sehr eindrucksvolle Formation aus mächtigen Granitsäulen vor dem Neubau vor. Doch vor allem aus Kostenüberlegungen kam Kadletz Vorschlag nicht zum Zuge. Doch dies will Kadletz nicht hinnehmen: Gegenüber unserer Zeitung beteuerte er gestern, seine Arbeit sei genau kalkuliert gewesen, und die vorgegebene Summe von 150.000 Euro werde nicht überschritten. Das sei auch in seinen eingereichten Wettbewerbsunterlagen so festgehalten. Die Aussage der Vorprüfung vor Beginn der Jurysitzung, dass die von Kadletz eingereichte Arbeit durch die bauseitigen Leistungen (Transport, Aufstellung und Fundament) eine Kostenüberschreitung verursache, sei falsch.

Kadletz: "Auch wenn meine Arbeit dann trotz dieser Kostenüberschreitung zum Wettbewerb zugelassen wurde, ist doch jedem klar, dass diese Arbeit nie mehr eine Mehrheit findet, weil sie aus Kostengründen scheitert."

Der Künstler ist von dem Prozedere des Wettbewerbs, der durch das Staatliche Bauamt Passau ausgelobt wurde, sehr enttäuscht. In einem Brief, den Kadletz an alle Mitglieder der Jury sandte, schreibt er: "Ich habe lange überlegt, ob ich mich an die Jury wenden soll oder nicht. Aber ich fühle mich und meine Arbeit einfach ungerecht behandelt. Ich verlange einen Modus Vivendi, sonst verliere ich jede Glaubwürdigkeit in jeder Jury."

Kadletz hofft auf eine einvernehmliche Lösung, behält sich jedoch weitere Schritte vor, hat er doch eigenen Angaben zufolge mächtige Fürsprecher in Politik und Wissenschaft.