Regensburg

„Altersarmut ist längst Realität“


Gewerkschaftsvertreter und zahlreiche Regensburger Politiker versammelten sich am Sonntag auf dem Haidplatz zur Maikundgebung.

Gewerkschaftsvertreter und zahlreiche Regensburger Politiker versammelten sich am Sonntag auf dem Haidplatz zur Maikundgebung.

Von Jakob Dreher

Mit rhythmischem Trommeln zogen die Gewerkschaftsvertreter am Sonntagvormittag auf dem Regensburger Haidplatz ein. "Viel erreicht und noch viel vor, Zeit für mehr Solidarität", hatte der Deutsche Gewerkschaftsbund für diesen 1. Mai zum Motto gemacht. Politiker und Vertreter weiterer Verbände hatten sich versammelt, um eine gerechtere Arbeitswelt einzufordern.

Hauptrednerin Michaela Rosenberger, Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten spannte einen weiten Bogen vom Mindestlohn über TTIP zur Rente.

Mit der Bundestagswahl 2017 entscheide sich auch die Zukunft der sozialen Sicherheit, sagte Rosenberger. Altersarmut sei kein Gespenst mehr, sondern längst Realität. Heute schon seien 0,5 Millionen Rentner auf Grundsicherung angewiesen. Derzeit müsse ein Arbeitnehmer 45 Jahre lang Vollzeit bei einem Stundenlohn von mindestens zwölf Euro arbeiten, um bei der Rente über der Grundsicherung zu liegen. Der neueste Vorschlag von Finanzminister Wolfgang Schäuble, das Renteneintrittsalter auf 70 Jahre zu verlegen, sei völlig untauglich.

Menschen, die schwer körperlich arbeiten müssten, hielten nicht einmal bis zu einem Alter von 65 Jahren durch und müssten dann mit höheren Abschlägen rechnen. Der Vorschlag sei eine "verkappte Rentenkürzung".