Tannenglucke

13,2 Kilogramm: Jürgen Völkl findet in Bodenmais einen Megapilz

Eigentlich sollte es nur ein simpler Kontrollgang durch den Hirschensteiner Wald werden, doch dann fällt Jürgen Völkl am Fuß eines Baumes was großes Helles auf: Er traut seinen Augen nicht. Ist das ein Schwammerl?


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Der Schwammerl, der auch "Tannenglucke" heißt, bringt satte 13,2 Kilogramm auf die Waage. 

Von Redaktion idowa

Der Bodenmaiser Forstbetriebsleiter Jürgen Völkl hat sich gerade auf einem Kontrollgang durch den Hirschensteiner Wald befunden, gibt die Pressemitteilung der Bayerischen Staatsforsten an. Und dabei geriet er an einen Mega-Fund.

„Normalerweise müssten Schwammerl für mich ein rotes Lamperl tragen, sonst find ich keine“, sagt der Bodenmaiser Forstbetriebsleiter Jürgen Völkl, „aber den da konnte nicht einmal ich übersehen!“ Am Fuß einer uralten Tanne sei ihm ein großes helles „Gwachs“ aufgefallen, beim genaueren Hinschauen eine Tannenglucke -  aber im Megaformat! Völkl weiß, was zu tun ist: Zurück zum Auto, das „Reh-Wannl“ holen und den Pilz-Riesen ernten. Zurück im Forstbetrieb Bodenmais muss ihm ein Mitarbeiter helfen, den Pilz zu wiegen: 13,2 Kilogramm bringt der Koloss auf die Waage!

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Die Verarbeitung des Riesen-Schwammerls war gar nicht so einfach. 

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Die Verarbeitung des Riesen-Schwammerls war gar nicht so einfach. 

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Die Verarbeitung des Riesen-Schwammerls war gar nicht so einfach. 

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Die Verarbeitung des Riesen-Schwammerls war gar nicht so einfach. 

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Die Verarbeitung des Riesen-Schwammerls war gar nicht so einfach. 

Die Tannenglucke oder auch "Breitblättrige Glucke" ist eine parasitische Schwammerlart, die von Juli bis Oktober zu finden und gut genießbar ist. Sie ist ein klassischer Doppelgänger der "Krausen Glucke", wie Markus Blaschke, Pilzforscher an der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft in Freising / Weihenstephan, erklärt. Mit der gelblichen Farbe und den krausen Verzweigungen ähnelt sie einem Schwamm. Völkl hat mit dem Ernten keinen Fehler gemacht, denn die Pilze wachsen gern in der Nähe von geschädigten Nadelbäumen und verursachen an den Bäumen Braunfäule. 

Nach der Schinderei geht die Arbeit aber erst los: Völkl macht sich auf den Heimweg und am nächsten Tag putzt er gemeinsam mit dem Junior den Schwammerl. Ganze zwei Stunden dauert das, dann muss er noch hergeschnitten werden. Das ist einfach zu viel: Teile gehen an ein paar Nachbarn und Freunde, für die Familie selbst gibt es einen Pilztag: mittags „panierte Pilz-Nuggets“ und abends Rahmschwammerl. Der Rest wird eingefroren.

Völkl schließt das Schwammerl-Märchen mit einem passenden Schlusssatz: „Das ist der Pilz meines Lebens, so einen find ich garantiert nimmermehr!“