Basketball
Alba vor Bayern-Duell: "Liegen Welten zwischen uns"
3. Januar 2025, 10:15 Uhr
Jahrelang waren Alba Berlin und der FC Bayern München die Dauerrivalen um die Meisterschaft in der Basketball-Bundesliga. Doch wenn beide Teams am Sonntag in der Hauptstadt aufeinandertreffen (15.00 Uhr/Dyn), könnten die Gemütslagen unterschiedlicher nicht sein. "Es liegen auf jeden Fall gerade Welten zwischen uns. Ich weiß, dass viele uns gerade nicht sehr weit oben sehen. Und wir müssen auch erst beweisen, dass wir dahin gehören", sagte Co-Kapitän Jonas Mattisseck.
Denn während die Bayern ihrer Favoritenrolle als Tabellenführer gerecht werden, liegt Alba auf dem drittletzten Platz weit hinter den eigenen Ansprüchen zurück. "Erwartungen nicht zu erfüllen, ist sehr schmerzhaft", meinte Mattisseck. In der Bundesliga setzte es schon acht Niederlagen in zwölf Spielen. So viele gab es letzte Saison in der gesamten Hauptrunde nicht. "Für viele von uns ein sehr neues Gefühl. Ich hoffe, dass jeder realisiert, dass wir so einen Zustand auf keinen Fall länger haben wollen", sagte der 24-Jährige.
Die Abwärtsspirale hinterlässt vor allem mental ihre Spuren. "Jede Niederlage macht die Situation schwieriger. Der Druck und die Angst wachsen", sagte Sportdirektor Himar Ojeda. Und Mattisseck ergänzte: "Ich hatte diese Saison schon so viele schlechte Tage, wie vorher in meiner ganzen Karriere zusammen."
Das aktuelle Team wirkt verunsichert. Wichtige Anführer wie früher Luke Sikma oder Johannes Thiemann wären jetzt gefragt. Nachfolger haben sich nicht herauskristallisiert. "Wir sind eine junge Mannschaft, in der vielleicht die Typen fehlen, mit so einer Situation umzugehen", sagte Ojeda.
Vor allem die Defensive schwächelt gewaltig. "Da sind wir viel zu löchrig und machen es dem Gegner zu einfach. Da muss man realistisch sein. Wir sind im Moment einfach nicht gut genug. Es fehlt an vielen Enden", sagte Eigengewächs Malte Delow.
Von den drei Meisterschaften und zwei Pokalsiegen zwischen 2020 und 2022 ist aktuell nicht mehr viel übrig. Zu viele Leistungsträger gingen, hinzu kam eine Welle von Verletzungen. "Wir sind ganz klar nicht mehr das Team, das wir vor drei, vier Jahren noch waren", sagte Ojeda.
Gegen die Bayern ist Alba deshalb klarer Außenseiter. Schon Mitte November hatte es in der Euroleague in München eine deftige 88:115-Pleite gegeben. Ojeda hofft mit weniger Druck auf eine Befreiung. "Wir haben ja nichts zu verlieren", sagte der Spanier.
Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.