Kosten für Corona-Tests

Apothekensprecherin: "Viele Fragen, wenig Antworten"


Ab Montag sind die Corona-Tests für viele Menschen nicht mehr kostenlos.

Ab Montag sind die Corona-Tests für viele Menschen nicht mehr kostenlos.

Von Sandra Hartl

Wer nicht gegen Corona geimpft oder davon genesen ist, musste bislang, um zum Beispiel ein Restaurant oder ein Fitnessstudio zu besuchen, lediglich etwas Zeit für den Test auf sich nehmen. Doch ab Montag kann das auch ins Geld gehen: PCR- und Antigentests werden für viele Bürger kostenpflichtig. Wie teuer ein Test ist, variiert. "Jeder, der Tests anbietet, kalkuliert selbst", sagt Birgit Hlawa-Geiger, Apothekensprecherin im Landkreis Straubing-Bogen, am Freitagnachmittag auf Nachfrage.

Der Preis orientiere sich an den Ausgaben, die in der Teststation oder Apotheke anfallen, erklärt sie. "Deshalb ist ein PCR-Test um einiges teurer als ein Antigen-Schnelltest." Denn zusätzlich zu den Kosten für das Testkit selbst, die Ausstattung zur Einhaltung der Hygienemaßnahmen, die Software-Schnittstelle mit der Corona-Warn-App und den Aufwand der Meldung an das Gesundheitsamt kommen bei einem PCR-Test auch noch die Ausgaben für die Fahrt zum Labor und die dortige Auswertung hinzu.

Frage nach Gratistests nicht zu hundert Prozent geklärt

Auf welche Summe wird ein Test letztlich kommen? "15 Euro sind für einen Schnelltest ein fairer Preis", sagt Hlawa-Geiger. "Trotzdem muss man erst einmal schauen, wie sich das entwickelt." Die Entscheidung müsse in jedem Betrieb individuell getroffen werden. "Viele Detailfragen sind einfach nicht zu hundert Prozent geklärt." Beispielsweise, wem genau weiterhin Gratistests zustehen." Dies sei unter anderem bei Kindern unter zwölf Jahren und Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können, der Fall. Hlawa-Geiger sagt, sie vermute, dass sich Ausnahmen und Sonderfälle nach und nach ergeben werden. "Auf die nächste Woche bin ich aber erst einmal selbst gespannt."

Birgit Hlawa-Geiger, Apothekensprecherin im Landkreis Straubing-Bogen

Birgit Hlawa-Geiger, Apothekensprecherin im Landkreis Straubing-Bogen

Eine Gruppe, für die man laut der Apothekensprecherin konkrete Regelungen braucht, sind Menschen, die vor mehr als einem halben Jahr mit Corona infiziert waren und noch nicht geimpft sind, jedoch hohe Antikörper - und damit einen besseren Schutz - haben. "Es gibt noch viele Fragen, aber wenig Antworten."

Priorität ist, Infektionsketten zu unterbinden

Dass manche Anbieter für die Tests kein Geld verlangen, könne sie sich nicht vorstellen, sagt Hlawa-Geiger. "Das ist kaufmännisch undenkbar." Ebenso sei es unwahrscheinlich, dass es zu einem unerwünschten Wettbewerb zwischen den einzelnen Testzentren kommt. "Es geht hier nicht um den Preiskampf, sondern darum, das Angebot aufrechtzuerhalten." Für alle sei die Priorität, eventuelle Infektionsketten schnell zu unterbinden.

Und die Rückmeldungen sprechen für dieses Vorgehen: "Die Menschen sind sehr dankbar, dass es überhaupt noch Tests gibt." Denn es werde immer schwieriger, ein Testzentrum zu finden, das nicht geschlossen ist, oder eine Apotheke, die Tests anbietet - und das auch noch so, dass es einem zeitlich passt - und der Test noch gilt, wenn man ihn braucht.