Attacke in Park

Aschaffenburger Fastnachtszug fällt nach Messerattacke aus


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Aus Respekt vor den Angehörigen der Opfer fällt der Faschingszug heuer aus.

Von dpa

Aus Rücksicht auf die Angehörigen der Opfer der tödlichen Messerattacke in Aschaffenburg findet der Fastnachtszug dort in diesem Jahr nicht statt. Mit dieser Entscheidung werde auch Rücksicht auf die vielen Sicherheits- und Hilfskräfte genommen, die nach der Bluttat im Einsatz gewesen und teils traumatisiert seien. Sie seien für den Umzug unverzichtbar.

Darauf habe sich die Interessengemeinschaft Ascheberscher Fastnacht in Absprache mit Oberbürgermeister Jürgen Herzing (SPD) verständigt, teilten die Stadt am Untermain und die Interessengemeinschaft mit.

"Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht", sagte Herzing. "Angesichts der großen Trauer ist für uns ein Fastnachtszug um den Park Schöntal herum aber nicht vorstellbar."

Am 22. Januar hatte im Aschaffenburger Park Schöntal ein mutmaßlich psychisch kranker Flüchtling aus Afghanistan auf Kinder und Passanten eingestochen. Ein zweijähriger Junge marokkanischer Herkunft und ein Deutscher (41) starben. Drei Menschen wurden schwer verletzt.

Das Motiv des mutmaßlichen Täters ist unklar. Er hat sich gegenüber den Ermittlern bisher nicht zu der Tat geäußert, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Der Mann kam nach der Attacke in einer geschlossenen Psychiatrie unter. Ein Sachverständiger arbeitet derzeit an einem Gutachten zur Schuldfähigkeit des Verdächtigen.

Fastnacht sei ein tief verwurzeltes Kulturgut und stehe für Lebensfreude, Kreativität und traditionelle Werte wie Freundschaft, Respekt und Zusammenhalt. "Mit viel Hingabe und Leidenschaft bereiteten sich die Mitwirkenden, ob Tanzgruppen, Gesangsgruppen oder Büttenredner, oft monatelang im Voraus gemeinsam auf die Fastnacht vor", hieß es. Daher fänden Prunksitzungen, Kindermaskenbälle und Seniorennachmittage wie geplant statt.

Zur Interessengemeinschaft Ascheberscher Fastnacht gehören sechs
Aschaffenburger Fastnachtsvereine sowie die Stadt.


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