Bayern

AZ-Stadtspaziergang durch die Altstadt: Königliche Aussichten

Mit einem sechs Meter langen Stativ ist der Stadtspaziergänger dieses Mal unterwegs- zur blauen Stunde.


Von oben: das Max-Tor mit der Durchfahrt in die Prannerstraße.

Von oben: das Max-Tor mit der Durchfahrt in die Prannerstraße.

Von Sigi Müller

ALTSTADT - Vor einigen Jahren reichte es mir. Ich kaufte mir ein vier Meter langes Stativ, weil es mir auf die Nerven ging, dass ich immer Autos oder andere Hindernisse vor meinen Stadtmotiven hatte.

Das Motiv hatte keine Füße, ähnlich einer großen Angelrute. An einem Abend wollte ich die ewige Flamme auf dem Platz der Opfer des Nationalsozialismus in der blauen Stunde fotografieren - und genau da versagte der Funk. Daran erinnerte ich mich, denn kürzlich habe ich ein Sechs-Meter-Stativ, dieses Mal mit Füßen, gekauft.

Leider passt es, auch zusammengeschoben, nicht ganz in meine Hosentasche, es ist also schon eine Schlepperei. So bin ich durch die Kardinal-Faulhabe-Straße gestromert, durch die Prannerstraße, über den Salvatorplatz, und habe Bilder aus einer sehr ungewohnten Perspektive gemacht.

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Von oben: die Kardinal-Faulhaber-Straße mit den alten Bankpalästen.

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Von oben: der Salvatorplatz mit dem Rest des alten Theatinerklosters (r.).

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Von oben: der Salvatorplatz mit Luitpoldblock und Literaturhaus (r.).

Natürlich ist das keine optimale Konstruktion, eigentlich nicht für eine Kamera gedacht, alles schwankt und wackelt und es erschreckt mich jedes Mal, meine nicht ganz billige Kamera und ein sündhaft teures Weitwinkelobjektiv auf dieser Höhe zu sehen, während die Menschen um mich herumströmen und auch schon mal gegen das Stativ stoßen, wenn sie schlafwandelnd, auf ihr Handy schauend durch die Stadt geistern.

Würde man die Smartphone-Narrischen heimlich nach Hamburg beamen, wann würden sie es bemerken? Aber das nur nebenbei.

So kam ich natürlich auch zum Platz der Opfer des Nationalsozialismus - und dieses Mal funktionierte der Funk. Man sieht den gesamten Platz, die Mondsichel, den Luitpoldblock mit seinem schönen Café und natürlich ist auch die Flamme auf dem Foto. Das Schöne: Um diese Zeit war fast niemand auf dem Platz.

Eine spannende Gegend, geschichtlich interessant und an vielen Gebäuden werden Sie Informationstafeln finden, die auf frühere Nutzungen der Gebäude hinweisen.

In diesem Sinne eine schöne Woche

Ihr

Sigi Müller