Naturschützer fordern

Bauprojekte für Bundesstraßen und Autobahnen stoppen


Eines der größeren Straßenbauprojekte im Freistaat: Der sechsstufiger Ausbau der A3 bei Regensburg (Archivbild).

Eines der größeren Straßenbauprojekte im Freistaat: Der sechsstufiger Ausbau der A3 bei Regensburg (Archivbild).

Von dpa

Der Bund Naturschutz (BN) fordert, Aus- und Neubauprojekte für Bundesstraßen und Autobahnen in Bayern sofort zu stoppen. Mit dem eingesparten Geld sollen stattdessen Fuß- und Radwege gebaut, der öffentliche Nahverkehr auf dem Land verbessert und Bahnstrecken modernisiert werden.

"Sämtliche Straßenbauprojekte in Bayern müssen auf den Prüfstand. Sind sie nicht mit den Klimazielen von Paris vereinbar, müssen sie dauerhaft begraben werden", sagte BN-Chef Richard Mergner am Donnerstag laut Mitteilung. "Wir haben in den vergangenen Jahrzehnten mehr als genug Straßen gebaut. Sie führen nachweislich nicht zu weniger, sondern zu mehr Verkehrsaufkommen."

In Bayern seien laut Bundesverkehrswegeplan in den kommenden Jahren neue Straßen und Ausbauten mit einer Länge von rund 1.500 Kilometern geplant - die Kosten lägen bei mindestens 13 Milliarden Euro, teilte der BN weiter mit.

Mergner sagte: "Wird das Fernstraßenausbaugesetz in den kommenden Jahren in Bayern umgesetzt, werden die Klimaschutzziele der Bundesregierung und der bayerischen Staatsregierung verfehlt, der Flächenverbrauch weiter verschärft und die Verkehrsberuhigung und Unfallverringerung nicht vorangebracht. Ebenso verfehlen wir das Ziel, Güter auf Schiene und Schiff zu verlagern."

Das deutsche Straßennetz sei völlig ausreichend. Dagegen fehle es beispielsweise an attraktiven Angeboten des öffentlichen Verkehrs auf dem Land.