Königsklasse und Bundesliga
Bayern gegen Celtic statt City und Pep: "Let's rock it"
31. Januar 2025, 14:16 Uhr
Ein Aufschrei der Erleichterung war aus der Profi-Kantine des FC Bayern zu vernehmen, als der einstige Münchner Star-Fußballer Thiago als Losfee seinem Ex-Club das Kracher-Duell mit Manchester City ersparte. Natürlich sind Trainer, Spieler und Vereinsbosse in München heilfroh, dass sie bei ihrer Zusatzrunde im Kampf um den Achtelfinal-Einzug der Champions League auf Celtic Glasgow treffen - und eben nicht auf Man City mit Ex-Coach Pep Guardiola.
Kleinreden wollte die Kraftprobe mit dem schottischen Fußball-Meister freilich auch niemand. "Natürlich ist City eine Riesennummer, aber Celtic ist auch eine heiße Nummer", sagte Sportdirektor Christoph Freund, der die Auslosung am UEFA-Sitz in Nyon in der Schweiz live verfolgte: "Uns erwarten zwei intensive Spiele." Die Marschroute für die zwei Partien am 11./12. und 18./19. Februar übermittelte der Ur-Bayer Thomas Müller auf Englisch nach Schottland: "Let’s rock it!"
Die große Herausforderung lauert zunächst im Celtic-Park. "Die Atmosphäre dort ist Wahnsinn", sagte Torwart Manuel Neuer in Erinnerung an ein mit 2:1 gewonnenes Gruppenspiel 2017. Auch Trainer Vincent Kompany hob im Bemühen, "die Priorität" auf das Bundesliga-Heimspiel gegen Holstein Kiel an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) zu lenken, die Stimmung hervor.
"Celtic kenne ich lange. Ich habe da selbst Champions League gespielt. Es ist eine spezielle Atmosphäre. Wer im Celtic Park war, weiß, es ist ein spezieller Ort. Und derjenige wird Celtic nicht unterschätzen", sagte Kompany.
Sportvorstand Max Eberl erwartet "zwei Fußballfeste" für die Fans. "Unser Ziel ist klar das Erreichen des Achtelfinales, und dafür werden wir in beiden Spielen alles reinwerfen müssen." Kommen die Bayern gegen Celtic weiter, müssen danach auf dem Weg zum Heimfinale am 31. Mai noch drei weitere K.o.-Runden überstanden werden; die Erste im Achtelfinale gegen Meister Bayer Leverkusen oder Atlético Madrid.
Statt Man City gegen Bayern kommt es für Guardiola zum Playoff-Kracher gegen Titelverteidiger Real Madrid. Für Borussia Dortmund zog der Spanier Thiago, 2020 mit den Bayern Königsklassen-Sieger, Sporting Lissabon als Playoff-Gegner. Der BVB träfe im Achtelfinale auf OSC Lille oder Aston Villa.
Gegen Kiel starten die Bayern in einen intensiven Februar mit den zusätzlichen Partien gegen Celtic sowie dazwischen dem Bundesliga-Topspiel in Leverkusen. "Wir gehen voll rein in jedes Spiel", kündigte Kompany an.
Der Sechs-Punkte-Vorsprung auf Bayer in der Liga soll gegen Aufsteiger Kiel mindestens behauptet werden. 6:1 endete das Hinspiel, Harry Kane glänzte in Kiel als dreifacher Torschütze. Am Samstag bestreitet der Engländer sein 50. Bundesligaspiel. 53 Treffer hat er bislang bejubelt - Rekord für 50 Partien.
Ob Sturmtalent Mathys Tel gegen Kiel noch dabei ist, blieb am Tag davor unbeantwortet. Im großen Poker um einen möglichen Last-Minute-Transfer des 19-jährigen Franzosen war noch keine Entscheidung gefallen. "Der Spieler ist noch Bayern-Spieler", sagte Kompany, also "voll einsetzbar".
Tel sei "ein unfassbar begehrter Spieler", berichtete Eberl. Angeblich bietet Kanes Ex-Club Tottenham Hotspur 60 Millionen Euro. "Wenn für Spieler astronomische Angebote kommen, dann muss Bayern München sportlich, aber auch finanziell entscheiden, was für Schritte man geht", sagte Eberl.
Auf die Arbeit des Sportvorstandes wird nach einem "Kicker"-Bericht im Verein kritisch geschaut. Von Alleingängen ist die Rede, mangelnder Kommunikation. Es gehe auch um die teuren Vertragsverlängerungen.
Er habe "geschmunzelt" beim Lesen, sagte Eberl. "Fehlende Kommunikation" könne man ihm garantiert nicht vorwerfen. Und Entscheidungen treffe er nicht alleine. Von der sportlichen Leitung mit Trainer Kompany, Sportdirektor Freund und ihm gebe es "klare Empfehlungen" und danach "klare Entscheidungen des Clubs".
Eberls enger Mitarbeiter Freund wurde in Nyon mit der Frage konfrontiert, ob Eberl nach nicht einmal einem Jahr Amtszeit in München bald schon wieder Vergangenheit sein könnte. "Seine Zeit hat gerade begonnen bei Bayern München", antwortete der Österreicher bei Sky erstaunt. "Die Arbeit mit ihm macht sehr viel Spaß. Wir haben sehr viel vor." Nicht nur gegen Kiel und Celtic.
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