Mehr Menschen in Notlagen

Bayerns Bahnhofsmissionen melden steigenden Hilfebedarf


sized

Die Zahl der Bedürftigen, die in der Bahnhofsmission Essen und Schutz vor Kälte und Obdachlosigkeit suchen, steigt immer mehr an.

Von dpa

Die zwölf bayerischen Bahnhofsmissionen melden einen stark steigenden Hilfebedarf. Immer mehr Menschen, die nicht wissen, wie sie über die Runden kommen sollen, suchten Schutz und Unterstützung in den Bahnhofsmissionen, teilte der katholische Verein In Via Bayern e. V. mit. Viele Betroffene seien einsam oder verzweifelt, litten an einer psychischen Erkrankung oder Sucht. Die Nachfrage nach Unterstützung, vor allem Notverpflegung und Dingen des täglichen Bedarfs wie Hygieneartikeln oder Schlafsäcken, nehme stetig zu.

Das führt dazu, dass die Bahnhofsmissionen räumlich an ihre Grenzen stoßen und die Belastung für die haupt- und ehrenamtlichen Kräfte steigt. Die Bahnhofsmission Augsburg hatte nach Angaben ihrer stellvertretenden Leiterin Sabine Ortloff bereits Mitte November 36.500 Kontakte mit Hilfesuchenden im laufenden Jahr registriert. Im gesamten Jahr 2023 seien es nur 25.646 gewesen, 2019 sogar nur 14.505.

In Nürnberg zeigt sich ein ähnliches Bild, wie Anita Dorsch, Leiterin der dortigen Bahnhofsmission, verdeutlicht: Mit 22.000 materiellen Hilfeleistungen lag man demnach bereits im Oktober deutlich über dem gesamten Vorjahr mit 16.500 Leistungen. Die Zahl der Kontakte habe sich eingependelt, die Not der Gäste sei aber größer geworden.

Als christliche Hilfsorganisation leisten die Bahnhofsmissionen nicht nur materielle und immaterielle Unterstützung in Notlagen, sondern helfen zum Beispiel auch Senioren, Familien mit Kleinkindern oder Personen mit Mobilitätseinschränkungen beim Aus- oder Umsteigen am Bahnsteig. Die Hilfe durch die Bahnhofsmission ist an keine persönlichen Voraussetzungen oder Notlagen geknüpft. Wer am Bahnhof bestohlen wurde oder nach einem Unfall ein Heftpflaster oder einen Verband benötigt, kann sich ebenso an die Bahnhofsmission wenden wie Obdachlose oder Menschen mit psychischen Erkrankungen.


Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.