Katastrophenschutz

Bayerns Umweltminister: Arbeitsstab Hochwasser eingerichtet


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Aus einem Polizeihubschrauber wird ein Wasserretter abgeseilt.

Von dpa

Angesichts der sich zuspitzenden Unwetterlage in Bayern hat das Umweltministerium einen Arbeitsstab Hochwasser eingerichtet, der bayernweit Maßnahmen koordiniert. Insbesondere die staatlichen Talsperren seien auf das Hochwasser vorbereitet, teilte das Ministerium am Samstag mit.

Die Wasserabgaben aus den Talsperren Forggensee, Grüntensee und Rottachsee würden so weit wie möglich reduziert, um die maximale Wassermenge hinsichtlich der Hochwasserwelle in der Donau zurückzuhalten. Zusätzlich erfolge ein Einstau von Wasser etwa in die Rückhaltebecken entlang von Paar, Mindel und Günz. Auch der gesteuerte Flutpolder Weidachwiesen an der Iller werde derzeit geflutet, um Hochwasser gezielt zurückzuhalten.

"Die Lage ist vor allem in weiten Teilen Schwabens sehr ernst. Die Warndienste sind dauerhaft in Alarmbereitschaft und haben die Lage im Blick", sagte Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler). "Was möglich ist, wird getan, um Schäden durch konsequentes Handeln im Vorfeld zu verhindern oder zu reduzieren."

Alle Behörden arbeiteten eng zusammen, um Maßnahmen zum Schutz der Menschen umzusetzen. "Die Einsatzkräfte arbeiten rund um die Uhr zum Schutz von Leib und Leben." Glauber rief die Menschen auf, sich etwa über Warndienste und den Hochwassernachrichtendienst (HND) über die Lage zu informieren und sich nicht unnötig in Gefahr zu bringen. Die Pegel eines Jahrhunderthochwassers seien an vielen Orten bereits erreicht oder überschritten, weitere Regionen könnten betroffen sein.

Faeser sichert Bundeshilfen zu

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat den vom Hochwasser betroffenen Regionen derweil weitere Unterstützung zugesichert. "Wegen des schweren Dauerregens und drohender Überflutungen ist das THW bundesweit darauf vorbereitet, weitere Kräfte in den Einsatz zu bringen", teilte die SPD-Politikerin am Samstag in Berlin mit Blick auf Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) mit. "Wir werden die betroffenen Bundesländer weiter mit allen verfügbaren Kräften unterstützen."

Mit Stand Samstagabend waren Faeser zufolge 520 Helferinnen und Helfer des THW im Einsatz. Sie brachten Menschen in Sicherheit, sicherten Deiche und pumpten Wasser ab. Faeser würdigte zugleich den Einsatz aller Haupt- und Ehrenamtlichen: "Ich danke allen Einsatzkräften sehr, die aktuell gegen die Wassermassen kämpfen und unermüdlich im Einsatz sind, um Menschenleben zu schützen."