Bayern

Behörden sollen Tiertransporte ins Ausland strenger prüfen


Ein Schwein schaut durch die Gitterstäbe eines Tiertransporters. (Archivfoto)

Ein Schwein schaut durch die Gitterstäbe eines Tiertransporters. (Archivfoto)

Von Redaktion idowa

Bayerische Transportunternehmen müssen künftig versichern, dass sie Nutztiere nicht über ein EU-Land in einen Drittstaat weiterbringen. "Nur dann ist die Abfertigung von Transporten ins EU-Ausland zulässig", teilte das Umweltministerium vergangene Woche in München mit. Die Verschärfung der Maßnahme ist die Reaktion auf einen Zufallsfund mehrerer illegaler Transporte.

Mit dem neuen Erlass reagiert das Ministerium wohl auf Tiertransporte nach Zentralasien, die offenbar von Mühldorf in Oberbayern aus abgewickelt worden sind, wie der Bayerische Rundfunk berichtet. Im Sommer seien demnach 30 trächtige Rinder von Mühldorf aus über Ungarn nach Usbekistan transportiert worden. Nur wegen eines Fehlers im Datenbanksystem habe das Veterinäramt Mühldorf vom Weitertransport der Tiere erfahren.

Ziel der neuen Vorschrift sei es abermals, lange Tiertransporte in das EU-Ausland beziehungsweise in Drittstaaten, bei denen die europäischen Tierschutzstandards nicht durchgehend bis zum Ziel eingehalten werden können, zu unterbinden.

Weil Tiere manchmal auf qualvolle Weise transportiert werden, führt das Haus von Minister Thorsten Glauber (Freie Wähler) eine Liste mit 18 Ländern außerhalb der EU, bei denen erhebliche Zweifel am Einhalten von Tierschutzstandards bestehen. In diese Länder sollen keine Tiertransporte mehr abgewickelt werden, darunter sind Ägypten, Kasachstan, Libyen, Marokko, Syrien und die Türkei. "Zukünftig sind Transporte innerhalb Deutschlands und der EU noch genauer zu prüfen", sagte der Minister. "Sie dürfen nur noch unter engen Voraussetzungen abgefertigt werden."

Für 17 der aufgeführten Länder auf der Liste gilt das bereits seit 2019.