Nürnberg

Betrug am Bauamt: Lange Freiheitsstrafen gefordert


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Eine Darstellung der Göttin Justitia.

Von dpa

Im Prozess um einen Millionenbetrug am Nürnberger Bauamt hat die Staatsanwaltschaft teils lange Freiheitsstrafen für die Angeklagten gefordert. Das Landgericht Nürnberg-Fürth habe die Beweisaufnahme abgeschlossen, teilte eine Sprecherin des Oberlandesgerichts Nürnberg am Freitag mit. Am 3. Mai solle ein Urteil verkündet werden.

Für einen einstigen Bauamtsmitarbeiter beantragte die Staatsanwaltschaft demnach eine Freiheitsstrafe von acht Jahren und drei Monaten. Die Verteidigung habe eine Freiheitsstrafe von höchstens sechs Jahren beantragt, hieß es. Für die sieben weiteren Angeklagten habe die Staatsanwaltschaft Freiheitsstrafen zwischen einem Jahr und sechs Jahren beantragt.

Der Staatsanwaltschaft zufolge sollen der ehemalige Bauamtsmitarbeiter und ein Angestellter einer Nürnberger Baufirma ein betrügerisches Abrechnungssystem aufgebaut haben. Demnach habe die Baufirma regelmäßig Aufträge vom Bauamt erhalten, aber viel zu hohe Rechnungen dafür ausgestellt. Allein in den Jahren von 2017 bis 2021 sollen sie das Bauamt laut Anklage so um rund 3,9 Millionen Euro gebracht haben. Einen großen Teil der Gelder sollen die Angeklagten untereinander aufgeteilt haben.

Um den Zahlungsfluss über Scheinrechnungen zu verschleiern, sollen weitere Firmen in Mittelfranken und der Oberpfalz beteiligt gewesen sein. Außerdem soll der Hauptangeklagte gegen Schmiergeld bevorzugt Aufträge an die gleiche Nürnberger Baufirma vergeben und dadurch nach und nach einen Betrag im unteren sechsstelligen Bereich in bar eingestrichen haben.