Bilanz
Deutlich mehr unerlaubte Einreisen im Jahr 2022
24. Dezember 2022, 8:52 Uhr aktualisiert am 3. April 2023, 22:02 Uhr
Die Zahl der unerlaubten Einreisen nach Bayern dürfte sich im Jahr 2022 nach Angaben der Bundespolizei annähernd verdoppelt haben. Während im Jahr 2021 rund 15.700 Fälle registriert wurden, waren es 2022 (Stichtag: 6. Dezember) nach vorläufigen Zahlen etwa 27.260 unerlaubte Einreisen, wie die Behörde mitteilte.
Während der Pandemie-Jahre 2020 und 2021 waren die Zahlen merklich zurückgegangen. 2019 hatte es laut Bundespolizei-Bilanz 14.500 registrierte unerlaubte Einreisen gegeben, 2020 waren es 13.400 Fälle. Der Rückgang dürfte auf Grenzschließungen und Zugausfälle durch Corona-Beschränkungen zurückzuführen gewesen sein, sagte ein Sprecher. Über die Gründe für den deutlichen Anstieg 2022 könne man nur mutmaßen.
Die fünf häufigsten Herkunftsländer waren den Angaben nach 2022 bis November Syrien, Afghanistan, Türkei, Indien und Tunesien. Im gesamten Vorjahr stammten die meisten der unerlaubt eingereisten Menschen aus Syrien, Afghanistan, Türkei, Irak und Albanien.
Eine Verschiebung gab es bei der Art der Einreise: Während 2019 der Großteil der Menschen über die Straße - 36 Prozent mit dem Auto, 31 Prozent mit dem Bus - und lediglich 22 Prozent mit der Bahn einreisten, drehte sich das Verhältnis im Jahr 2022. Von den bis November unerlaubt Eingereisten kamen 49 Prozent mit der Bahn, 27 Prozent nutzten Pkw und zwölf Prozent Busse.
Bürger aus der EU können in der Regel nicht unerlaubt einreisen, wie ein Sprecher erläuterte. Als unerlaubt Eingereiste gelten Menschen von außerhalb der EU, die beispielsweise nicht die erforderlichen Visums- und Grenzübertrittsdokumente oder finanzielle Sicherheiten vorweisen können.