Bayern
Die Bierbibel - sogar mit Marx
21. März 2023, 18:14 Uhr aktualisiert am 21. März 2023, 18:14 Uhr
München - Bis vor elf Jahren mochte Mareike Hasenbeck überhaupt kein Bier. Und das, obwohl sie aus dem Bierdorf Aying stammt. Ausgerechnet bei einer Veranstaltung über amerikanisches Bier hat es dann doch bei ihr geschnackelt. Die Aromenvielfalt von Craft Beer kannte sie nicht.
Sie startete den Craft-Beer-Blog feinerhopfen.dei und arbeitete sich immer tiefer in die Materie ein. Inzwischen ist Hasenbeck eine von der DLG zertifizierte Sachverständige der Sensorik für Bier, diplomierte Biersommelière und Certified Member of the Masters of Beer.
Zeit, all ihr Wissen in einem Buch zu veröffentlichen. Denn außer Spezialwerken, wie etwa zum Bierbrauen, gibt es noch gar keine richtige Bierbibel in Deutschland. Callwey-Verlegerin Marcella Prior-Callwey ist begeistert: "Ich finde es großartig, dass die Autorin dieses Werks eine Frau ist!"
In Bier Unseri stellt Hasenbeck außerdem 20 Brauereien vor. Jede mit einer ganz besonderen Geschichte, jede mit ganz besonderem Bier. Da muss man auch die Geschichte von Giesinger Bräu erzählen, das sich von der Garagenbrauerei zur siebten Münchner Brauerei mit eigenem Tiefbrunnen hochgearbeitet hat. Zur Buchpräsentation lud Brauereichef Steffen Marx dann auch ins Giesinger Werk 2 ein. Dort erzählt er, wie seine kleine Brauerei einst auf der Kippe stand und er schließlich die Idee zum Crowdfunding hatte, wo Bier-Fans Genussscheine erwerben und so das Unternehmen mitfinanzieren. Heute gibt es zahlreiche Giesinger-Biersorten. Noch in diesem Jahr kommt eine alkoholfreie Variante dazu.
Jede Brauerei im Buch macht etwas anders. Die Brauerei Hertl aus der Nähe von Bamberg braut zum Beispiel Bier aus Gurken, Pfefferlechner aus Südtirol alkoholfreie Sorten, die Augsburger Fraugruber bringen jährlich bis zu 120 neue Biere in der Dose auf den Markt. Wer ein bisserl mitreden will, der schaut ab sofort im Bier Unser nach.
HORIZONTALE LINIE
Mareike Hasenbeck: Bier Unser, Callwey, 45 Euro