Mittelhessen

Drei Verhaftungen bei Razzia gegen organisierte Kriminalität


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Ein Mann trägt Handschellen.

Bei Ermittlungen wegen organisierter Kriminalität im Baugewerbe sind am Mittwochmorgen drei Menschen verhaftet worden. Zudem seien in Hessen, Bayern und Nordrhein-Westfalen 37 Wohn- und Geschäftsräume durchsucht worden, teilte die Staatsanwaltschaft im hessischen Marburg mit. Der mutmaßliche Haupttäter, ein 42-jähriger Mann, wurde im Landkreis Marburg-Biedenkopf festgenommen, wie ein Sprecher sagte. Zudem verhafteten die Beamten in Frankfurt einen 52-Jährigen und im nordrhein-westfälischen Siegen einen 55-Jährigen.

Laut Ermittlern waren an dem Großeinsatz Spezialeinheiten des Zolls, Bargeldspürhunde, hessische und nordrhein-westfälische Steuerfahnder sowie Beamte der Bundespolizei beteiligt gewesen. Der Schwerpunkt der Durchsuchungen lag in den Landkreisen Marburg-Biedenkopf (Hessen), Siegen-Wittgenstein (Nordrhein-Westfalen) und Bamberg (Bayern).

Es handelt sich den Angaben zufolge um ein Geflecht aus Kettenbetrügereien im Bereich des Breitband- und Glasfaserausbaus, dabei sollen unter anderem Scheinrechnungen erstellt worden sein. Insgesamt wird gegen 15 Beschuldigte ermittelt. Sie sollen einen Schaden von über fünf Millionen Euro angerichtet haben, indem sie etwa Sozialversicherungsbeiträge und Lohnsteuer nicht zahlten.

Zudem sei Vermögen in Millionenhöhe eingefroren worden. Bei den Durchsuchungsmaßnahmen wurde laut Ermittler zahlreiches Beweismaterial sichergestellt, das nun durch Spezialisten für digitale Forensik des Hauptzollamts Schweinfurt und der beteiligten Steuerfahndungen ausgewertet würden.