Ärger an Festtagen in Bayern

Alkohol, Drogen und Gewalt in der Weihnachtszeit


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Das Weihnachtsessen endete mit Verletzten und zwei Strafanzeigen. (Symbolbild)

Von dpa

Oh du fröhliche, oh du selige - doch so geht es an Weihnachten vielerorts nicht zu. So ist ein Weihnachtsessen im Familienkreis in Oberbayern am Heiligen Abend in Gewalt ausgeartet, als ein Dreijähriger mit einer Gabel spielte. Wie die Polizei mitteilte, kam es daraufhin zu einem heftigen Streit zwischen Erwachsenen.

Dabei versetzte ein 38-jähriger Mann in Mittenwald (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) seiner 43-jährigen Bekannten einen Kopfstoß, sodass diese zu bluten begann. Die Frau schlug daraufhin dem Täter mehrmals mit der Faust ins Gesicht. Dieser erlitt Prellungen und Schürfwunden, hieß es. Beide müssen nun mit einer Anzeige wegen Körperverletzung rechnen.

Auch andernorts verliefen die Feiertage nicht friedlich: In einer Bar in Garmisch-Partenkirchen kam es in der Nacht zum Donnerstag zu einer Auseinandersetzung zwischen einem 46-Jährigen und seiner ehemaligen Lebensgefährtin, die trotz Hausverbots anwesend war. Wie die Polizei mitteilte, schlug und würgte der Mann die 32-Jährige, die sich zur Wehr setzte. Beide wurden leicht verletzt.

Die Polizei stellte zudem fest, dass die Frau kurz zuvor Kokain konsumiert hatte. Bei einer Durchsuchung wurde eine geringe Menge der Droge gefunden. Beide Beteiligte müssen jetzt mit Anzeigen wegen Körperverletzung rechnen, die Frau zusätzlich mit Ärger wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz.

Ebenfalls mit einer handfesten Auseinandersetzung endete ein Weihnachtsbesuch in einer Gemeinschaftsunterkunft in Rosenheim. Zwei Männer, ein 34-Jähriger und ein 54-Jähriger, waren am ersten Weihnachtsfeiertag jeweils bei unterschiedlichen Bekannten zu Besuch und trafen sich zufällig in der Gemeinschaftsküche, wie die Polizei mitteilte.

Aus einem zunächst harmlosen Gespräch entwickelte sich schnell eine körperliche Auseinandersetzung. Die alarmierte Polizei traf die beiden Männer unverletzt an, bei Alkoholtests wurde einmal zwei und einmal sogar vier Promille festgestellt. Die Rosenheimer Polizei ermittelt nun.

Wenig still war die Nacht auf den ersten Weihnachtstag in Neuburg (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen). Die Einsatzkräfte wurden über eine weinende Frau an einem Kreisverkehr informiert, die 49-Jährige hatte eine blutende Wunde am Kopf, wie die Polizei mitteilte. Vor Ort sagte ihr 54-jähriger Ehemann, seine Frau sei aufgrund von übermäßigem Alkoholkonsum gestürzt und habe sich dabei verletzt. Die Frau selbst sagte, sie sei von ihrem Ehemann geschlagen worden.

Laut Polizei waren beide "erheblich alkoholisiert", wollten aber keinen Alkoholtest machen. Der 54-Jährige verhielt sich so aggressiv, dass er in Handschellen gefesselt werden musste, bis er sich beruhigte. Außerdem habe er die Beamten beleidigt. Die 49-Jährige wurde ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei ermittele.

Doch nicht nur im privaten Raum habe es dieses Jahr einige Vorfälle an Weihnachten gegeben. Auch an Bayerns Bahnhöfen habe die Gewalt im Vergleich zu den Vorjahren stark zugenommen. Genauso sei die Intensität der Angriffe extremer geworden, berichtete ein Sprecher der Bundespolizei. Ihm zufolge wurden Einsatzkräfte und Bahnmitarbeitende auch wiederholt bedroht.

So habe etwa ein 56-Jähriger am Starnberger Flügelbahnhof am ersten Feiertag eine 17-Jährige bedroht und behauptet, eine Waffe bei sich zu haben. Er wurde den Angaben nach von zwölf Bundespolizisten festgenommen, acht davon sicherten die Situation mit gezogener Waffe. Eine Schusswaffe fanden die Einsatzkräfte bei dem Mann nicht.

Am Bahnhof Tutzing (Landkreis Starnberg) und am Münchner Hauptbahnhof gab es den Angaben nach zwei Angriffe auf Lokführer. In Tutzing bedrohten und schlugen zwei 18 und 21 Jahre alte Männer am Mittwoch einen 35-jährigen Lokführer. Reisende seien eingeschritten und hielten die zwei mutmaßlichen Angreifer fest. Der 35-jährige Lokführer musste ins Krankenhaus gebracht werden.

In München soll ein 64-Jähriger an Heiligabend einen 23 Jahre alten Lokführer geschlagen haben. Der 23-Jährige habe den 64-Jährigen aufhalten wollen, er habe Flaschen auf den Gleisen gesammelt. Da habe der Mann ihm ins Gesicht geschlagen. In beiden Fällen ermittelt die Bundespolizei unter anderem wegen Körperverletzung.

Am Münchner Hauptbahnhof soll ein 25-Jähriger an Heiligabend Rettungskräfte und Polizisten angegriffen haben. Er habe Drogen zu sich genommen und sei regungslos aufgefunden worden. Als er aufwachte, habe er um sich geschlagen. Auf dem Weg ins Krankenhaus habe er einem Sanitäter ins Gesicht gespuckt. Auch im Krankenhaus verhielt er sich der Bundespolizei nach weiterhin aggressiv, spuckte um sich und beleidigte die Einsatzkräfte. Gegen ihn wird wegen Sachbeschädigung, Körperverletzung und tätlichen Angriffs auf Rettungskräfte ermittelt.


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