Bayern

Drunt' in der bunten Au

Die Ohlmüllerstraße hat der AZ-Stadtspaziergänger durchstreift und freut sich, dass hier noch so viel Leben drinsteckt. Hässliches gibt's auch


Sigi Müller.

Sigi Müller.

Von Sigi Müller

München - Über die Reichenbachbrücke, rechts der legendäre Kiosk und die gewaltige Pfarrkirche St. Maximilian, auf der anderen Seite eine schöne Sicht auf das Deutsche Museum, komme ich zur Ohlmüllerstraße.

Auch hier wieder, ähnlich wie in der Fraunhoferstraße, die unterschiedlichsten Läden und Restaurants, die nicht glattgebügelt sind, aber irgendwie wie eingewachsen und fest verwurzelt mit den Gebäuden und der Straße wirken: ein Mode-Atelier, ein Antiquariat mit Shakespeares Werken im Schaufenster, ein Fahrradladen, Pizzerien, Burger, türkische Spezialitäten, asiatisch, alles da.

Dann das Lokal "Schwarzer Hahn", an dessen Eingangstür Hunderte von Aufklebern pappen. Da braucht man schon ein bisserl Zeit, um sich das alles durchzulesen.

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Gründerzeitliche Pracht gibt's freilich auch.

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Traurig: Das ist vom alten Zacherlbräu geblieben. In weiten Teilen gar nichts mehr.

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Respekt! Wie viele Aufkleber hier wohl verpappt worden sind?

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Eine Nebengasse der Ohlmüllerstraße: Ein Bächl fließt hier nicht mehr, der Name aber ist geblieben. Und das schöne alte Straßenschild auch.

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Hier ist der Straßenname wohl Quell der "künstlerischen" Inspiration.

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Herrlich: ein Antiquariat zum Stöbern und Schmökern.

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Eintracht in Vielfalt: Kebab, Fern(k)östliches und Italienisches liegen hier Tür an Tür.

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Sehr edle Maschinen für guten Kaffee bei moba coffee.

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Kunst aus den 50er Jahren über einer Haustür am Mariahilfplatz.

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Polizei und Wirtshaus - wer hat sich da wem farblich angepasst?

Vor dem "Schoberwirt" parkt ein Polizeiauto - und fast glaubt man, dass sich Wirt und Polizei farblich abgestimmt haben. Ein Ensemble in Gelb und Blau. Hier beginnt auch das Wohnsträßchen Am Feuerbächl. Weit und breit kein Bach - woher also der Name? Namensgeber war wohl ein ehemaliger Abwasserkanal, der auch als Löschwasserquelle genutzt wurde, heute ist hier ein kurzes Gässchen.

Auch die Entenbachstraße zweigt von der Ohlmüllerstraße ab. An einer Hauswand mit Straßenschild der Versuch, den Straßennamen kreativ umzusetzen. Ja, es könnten Enten sein, aber ein bisschen üben ist noch nötig. Mein vielleicht altmodischer Einwand: Geht übrigens auch auf Papier.

An der Tramhaltestelle Mariahilfplatz gehe ich noch ein Stück weiter, die Straße hoch. Rechts wird viel gebaut. Ein Stück weiter, am Hang, geht eine Treppe hoch, führt zur Hochstraße. Ich gehe zurück Richtung Mariahilfplatz.

Über einer Haustüre ein Gemälde. Eine Katze vor einem Vogelkäfig. Offenbar ein Werk des bekannten Münchner Malers Max Lacher (1905-1988), dessen Kunst noch einige andere Münchner Gebäude zieren. Das schöne Bild tröstet mich ein bisschen hinweg über die arg missglückte Ente von vorhin.

Noch ein kleines Stück weiter sind die Buden für die Maidult fast fertig aufgebaut - und wenn Sie diesen Artikel lesen, müsste sie schon in vollem Gange sein. Hoffen wir auf gutes Wetter und warme Frühlingstemperaturen, dann macht es Spaß, ein paar Schmankerl an den Ständen zu probieren und in der Neuheitenstraße zu stöbern, welches nützliche Utensil uns das Leben künftig erleichtern wird.