Getränketrends
"Dry January" vorbei - doch wann wird Konsum zum Problem?
31. Januar 2022, 18:44 Uhr aktualisiert am 31. Januar 2022, 18:44 Uhr
Durch soziale Medien werden immer wieder neue Trends ins Leben gerufen; so auch der alkoholfreie Januar, der ab 1. Februar beendet ist. Der "Dry January" stammt aus Großbritannien, die Initiative wurde durch eine Gesundheitsstiftung ins Leben gerufen. Auch in Deutschland - und Niederbayern - wird das Phänomen immer beliebter, wie Marion Santl, Diplom-Psychologin und Leiterin der Fachambulanz Suchthilfe der Caritas in Regensburg, bestätigt.
Neben der Fastenzeit verzichten immer mehr Menschen im Januar auf Alkohol. "Detox und Entgiftung werden immer populärer. Da passt der Dry January ins Konzept", sagt Santl. Grundsätzlich sei es immer gesundheitsförderlich, auf Alkohol zu verzichten oder sich regelmäßig dem eigenen Konsum zu stellen.
Alkoholabhängigkeit zieht sich durch alle Schichten
"Fragen wie: 'Warum trinke ich, wie viel trinke ich und wann beziehungsweise ist Alkohol mehr als ein Genussmittel' können Aufschluss über ein problematisches Verhalten geben", sagt die Psychologin. Nur weil es jemand schaffe, vier Wochen nichts zu trinken, müsse das nicht bedeuten, dass kein Problem vorliege.
Was besonders bei jungen Menschen kurz nach der Jahrtausendwende noch die sogenannten Alcopops (süße Mischgetränke) waren, seien heute oft Whiskey, Gin oder Wermut. Alkoholabhängigkeiten ziehen sich laut Santl durch alle Alters- und Gesellschaftsschichten. Die Zahlen für Beratungen im Raum Niederbayern und der Oberpfalz seien seit Jahren gleichbleibend hoch. "Wichtig ist, sich frühzeitig Hilfe zu holen, und ohne Scham über die Thematik zu sprechen", sagt die Expertin.