Ostbayern
Eisregen: Die Bilanz aus Sicht der Polizei
8. Februar 2019, 8:25 Uhr aktualisiert am 8. Februar 2019, 7:28 Uhr
Nach den Warnungen des Deutschen Wetterdienstes vor Blitzeis am Donnerstagabend sowie in der Nacht auf Freitag waren die Integrierten Leitstellen in der Region in erhöhter Alarmbereitschaft. Tatsächlich mehrte sich im Verlauf der Glätte-Nacht in Ostbayern die Zahl der Einsätze für Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst. Die befürchteten schweren Verkehrsunfälle blieben aber glücklicherweise aus.
Anscheinend hatten sich die Autofahrer gut auf die Wetterlage eingestellt. Die kann nämlich durchaus tückisch sein für Autofahrer: Die Regentropfen vom Himmel gefrieren in Sekundenbruchteilen zu Eis und verwandeln Straßen und Wege in Rutschbahnen. Zu den befürchteten schweren Unfällen kam es aber nach jetzigem Kenntnisstand nicht.
Eine erste Bilanz der Einsätze in der Nacht auf Freitag haben die Polizeipräsidien Niederbayern und Oberpfalz bereits im Lauf der Nacht herausgegeben. "Der am frühen Abend einsetzende gefrierende Regen hat aus Sicht der Niederbayerischen Polizei zu wenig zusätzlichen Einsätzen geführt und blieb letztlich insgesamt unproblematisch", heißt es im Bericht des Polizeipräsidiums Niederbayern.
Wie das Blitzeis entsteht, sehen Sie hier im Video.
Niederbayern: 15 Einsätze, drei Straßensperren
In der Polizeieinsatzzentrale in Straubing wurden im Zeitraum von 20 Uhr bis 5 Uhr morgens sechs Verkehrsunfälle registriert, die auf das Konto des Glatteises auf den Straßen gingen. Bei den Unfällen wurde eine Person leicht verletzt. Einsätze wurden auch ausgelöst, weil Bäume oder große Äste geknickt und die auf Straßen gefallen waren. Die Polizeistreifen mussten insgesamt 15 mal ausrücken, in drei Fällen mussten dazu auch temporäre Straßensperrungen veranlasst werden.
Von Glück sprechen kann wohl trotz des Unfallschadens ein 46-Jähriger aus Laberweinting, der in der Eisregen-Nacht auf der Straße zwischen Osterham und Neuhofen (Gemeinde Laberweinting im Landkreis Straubing-Bogen) unterwegs war. Unmittelbar vor seinem Auto war ein massiver Baum auf die Straße gefallen. Der Mann schaffte es nicht mehr, seinen Wagen zum Stehen zu bringen. Trotz des heftigen Zusammenstoßes blieb der Autofahrer unverletzt. Während sich der Abschleppdienst um das Auto kümmerte, beseitigte die Feuerwehr die Reste des Baums.
"Ansonsten verlief der Eisregen aus Sicht der Polizei in Niederbayern unproblematisch", heißt es in der Veröffentlichung abschließend.
Oberpfalz: Stau auf der A93 und 27 Verkehrsunfälle
Durch das Blitzeis kam es laut Bericht des Polizeipräsidiums Oberpfalz zu insgesamt 27 Verkehrsunfällen. 13 davon passierten in Stadt und Landkreis Regensburg. Bei drei der Unfälle wurde jeweils ein Mensch leicht verletzt. Auf der A93 kam es bei Teublitz und Weiden zu Unfällen mit Fahrzeugen an der Mittelleitplanke, die jeweils einen längeren Stau zu Folge hatten.
In der Zeit zwischen 16 und 21 Uhr gingen 40 Meldungen mit umgestürzten Bäumen in der Einsatzzentrale ein. Die Beseitigung örtlichen Feuerwehren beseitigten die Hindernisse.
Seinen Tribut auf andere Weise gefordert hatte das frostige Wetter in der Gemeinde Parkstein. Nach einem Wasserrohrbruch hatten zahlreiche Anwohner gemeldet, dass sie kein Wasser mehr in der Leitung hatten. Die zuständigen Arbeiter konnten den Defekt schnell beheben und die Wasserversorgung wieder herstellen.
Wetterdienst: Auch für den Freitag nochmal Glatteis-Warnung
Für die kommenden Tage hat der Deutsche Wetterdienst mildere Temperaturen vorhergesagt. Die Höchstwerte liegen tagsüber bei drei bis neun Grad. In der Nacht zum Samstag kann es etwas regnen. Dieser Regen kann vor allem in den Donauniederungen und in Teilen der Oberpfalz örtlich zu Glatteis gefrieren. Örtliche Unwetter sind laut DWD nicht ausgeschlossen. Minima zwischen +6 am Untermain und -5 Grad im Alpenvorland.
Die aktuellen Wetteraussichten sehen Sie hier im Video.
Aufgrund der Wetterlage ist am Freitag in Amberg am Freitag die Schule ausgefallen.