Jetzt auch im Bundesverzeichnis
"Englmarisuchen" erneut als Immaterielles Kulturerbe ausgezeichnet
15. März 2023, 17:39 Uhr
Das Schauspiel "Englmarisuchen" im Bayerischen Wald und das Traditionshandwerk "Handweberei" sind in das Bundesverzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden. Das teilte Bayerns Heimatminister Albert Füracker (CSU) am Mittwoch unter Verweis auf die Entscheidung der Kulturministerkonferenz mit. Auf der entsprechenden Landesliste stehen das "Englmarisuchen" seit 2020 und die "Handweberei" seit 2022.
Von 144 Einträgen im Bundesverzeichnis stammten 35 aus Bayern, teilte Füracker mit. "Das zeigt, wie vielfältig Bräuche und traditionelle Handwerkstechniken bei uns gelebt und bewahrt werden." Die Aufnahme sei ein Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung.
Mit dem "Englmarisuchen" wird den Angaben nach die Legende des seligen Engelmar erzählt. Er soll um das Jahr 1100 ermordet worden sein. Das Schauspiel in Sankt Englmar (Landkreis Straubing-Bogen) ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts belegt und war bis 1906 in eine Fronleichnamsprozession eingebunden. Seitdem findet es jährlich an Pfingstmontag statt.
"Handweberei" bezeichnet die Herstellung von Geweben an Webrahmen, Flachwebstühlen oder anderen nichtmaschinellen Webgeräten. Es gehört zu den alten Kulturtechniken und ist eng mit der Technik des Flechtens verbunden. Handweberei ist demnach weltweit verbreitet und wird heute vor allem Kunsthandwerk oder Hobby ausgeführt.
Über die Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis wird im zweijährigen Turnus entschieden. Die nächste Bewerbungsrunde startet nach Ministeriumsangaben am 1. April 2023.