Fußball-Nationalmannschaft
Zauber-Duo +1: Nagelsmanns Offensivtrumpf
17. November 2024, 11:01 Uhr
Joshua Kimmich hat sich im Länderspiel gegen Bosnien-Herzegowina keine gravierende Verletzung zugezogen und kann mit der Fußball-Nationalmannschaft nach Ungarn reisen. Ein Einsatz des Kapitäns in Budapest am Dienstag (20.45 Uhr/ZDF) sei nicht gefährdet, teilte der DFB auf Anfrage mit.
Kimmich war beim 7:0-Sieg in Freiburg bei einer Abwehraktion in der zweiten Halbzeit im eigenen Strafraum umgeknickt und war zunächst mit schmerzverzerrtem Gesicht behandelt worden. Da der Verdacht einer Kapselverletzung bestand, wurde der Profi des FC Bayern München ausgewechselt.
Kimmich hatte sich selbst schnell zuversichtlich gezeigt, dass ihn die Blessur nicht zu einer Auszeit zwingt. "Ich bin ein bisschen umgeknickt, wenn es nicht 6:0 gestanden hätte, wäre ich wahrscheinlich nicht raus. Es war eher eine Vorsichtsmaßnahme", sagte der 29-Jährige.
Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte aber zunächst weitere Untersuchungen abwarten wollen, bevor er über einen Ungarn-Einsatz seines Spielführers befinden wollte. Am Sonntag kam dann vom Verband Entwarnung. Kimmich kann in Ungarn sein 97. Länderspiel bestreiten. Mit ihm als Kapitän ist die DFB-Elf in bislang fünf Spielen noch ungeschlagen.
Havertz hatte in Freiburg zum zwischenzeitlichen 3:0 getroffen, mehr oder weniger eingerahmt von Musialas Führung nach 80 Sekunden und Wirtz' Doppelpack in der zweiten Halbzeit. Das zweite (und siebte) deutsche Tor erzielte Stürmer Tim Kleindienst. Zum 6:0 traf der eingewechselte Leroy Sané, dem immer wieder vorhergesagt wurde, auf der offensiven Außenbahn gesetzt zu sein. An Musiala und Wirtz ist aber kein Vorbeikommen mehr.
"Wir verstehen uns einfach gut auf dem Platz", sagte der Leverkusener Wirtz und merkte nicht zu Unrecht an, das hätten sie ja schon sehr oft gesagt. Nach Nagelsmanns Ansage vor etwas mehr als einem Jahr, dass er sich nicht zwischen Musiala und Witz entscheiden müsse, weil beide gemeinsam wirbeln sollen, hat sich das Duo rasant in die Herzen der Fans gespielt. Wer im Internet nach "Wusiala" sucht, findet Hunderte Videos mit Zusammenschnitten der schönsten Tricks und Tore.
Musiala gab zu seinem Treffer per perfekt gesetztem Kopfball lächelnd in der ARD zu Protokoll, er sei "echt stolz", weil er nicht einfach nur richtig gestanden, sondern auch die richtige Technik parat gehabt habe. "Bei ihm können sich viele junge Spieler, die Profi werden wollen, was abschneiden", lobte Nagelsmann den Bayern-Profi. "Er hat nicht das Statusdenken, dass er der Superstar ist und nichts mehr lernt, er ist extrem offen und am Ende belohnt er sich selbst."
Beide, Musiala und Wirtz, sind erst 21 Jahre alt und noch weit davon entfernt, gestandene Superstars zu sein. Die Erfahrung, wie schnell es auch in die anderen Richtung gehen kann, hat Havertz seinen Mit-Spielmachern voraus. Der Arsenal-Profi debütierte 2018 mit 19 Jahren im Team des damaligen Bundestrainers Joachim Löw. Als großes Versprechen für die Zukunft erlebte er jedoch die trist-grauen Jahre der DFB-Auswahl und konnte den Niedergang auch nicht aufhalten.
"Das Schöne an Kai ist, er kann sehr viel, sehr gut auf verschiedenen Postionen", sagte Nagelsmann. "Ich habe nie Sorge, ihn irgendwo hinzustellen, das wird auch in Zukunft so sein, ich nagele ihn nicht fest auf eine Position." Havertz werde viel spielen, "weil ich viel von ihm halte".
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