Vogtareuth nahe Rosenheim
Ermittler: Polizistin erschießt Töchter und sich selbst
3. April 2020, 12:17 Uhr aktualisiert am 6. Mai 2020, 11:30 Uhr
Eine Bundespolizistin hat nach ersten Ermittlungen in Vogtareuth nahe Rosenheim ihre zehn und zwölf Jahre alten Töchter und sich selbst erschossen. "Wir gehen davon aus, dass sich eine Familientragödie abgespielt hat", sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen komme nur die 36 Jahre alte Mutter als Täterin des Gewaltverbrechens in Betracht. Es gebe keine Fahndung.
Der Familienvater sei vor Ort in Betreuung, sagte der Sprecher weiter. Speziell geschultes Personal kümmere sich um ihn. Die Leichen seien in einer Doppelhaushälfte gefunden worden. Tatwaffe war nach Ermittlerangaben eine Pistole. Ob es sich dabei um die Dienstwaffe der Frau handelte, blieb zunächst unklar.
Polizei und Rettungsdienst waren am frühen Morgen gegen 4.40 Uhr von einer Person aus dem Haus alarmiert worden. Wer genau anrief, wollte der Sprecher mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht sagen. Am Vormittag waren Kriminalpolizei und Spezialisten vom Landeskriminalamt in dem Haus damit beschäftigt, Spuren zu sichern, wie der Sprecher weiter erklärte.
Der Erste Bürgermeister von Vogtareuth, Rudolf Leitmannstetter (parteilos), äußerte sich geschockt. "Das muss man erst mal setzen lassen", sagte er. In der Ortschaft kenne jeder jeden. Vogtareuth liegt rund 15 Kilometer nördlich von Rosenheim im Alpenvorland. Etwas mehr als 3.000 Menschen wohnen in der kleinen Gemeinde.