Ostbayern
Extremes Wetter führt vielerorts zu Ernteausfällen
5. Juli 2018, 15:08 Uhr aktualisiert am 2. April 2023, 23:32 Uhr
Trockenheit, Hitze und schwere Gewitter: Das Wetter hat den bayerischen Bauern in diesem Jahr teilweise schon sehr zugesetzt. Auch in Ostbayern erwarten viele Landwirte deswegen nur leicht unterdurchschnittliche Erträge.
Besonders extrem sei die Situation im April gewesen, das teilte der Bayerische Bauernverband (BBV) in einer Pressemitteilung am Mittwoch mit. In Bayern fielen nur 40 Prozent der üblichen Niederschläge. Gleichzeitig war es der heißeste April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Das sagte BBV-Präsident Walter Heidl am Donnerstag in Neufahrn (Landkreis Freising) bei einem Termin mit Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU). Gerade der April sei als Wachstumsmonat besonders wichtig für die späteren Ernteerträge. "Wir rechnen deshalb heuer nur mit einer leicht unterdurchschnittlichen Ernte", so Heidl. Damit werde die Erntemenge etwas unter dem langjährigen Mittel von 6,7 Mio. Tonnen liegen.
Wie stark betroffen die Getreideernte sein wird, sei sehr unterschiedlich. Das sei abhängig von der Qualität des Bodens, lokalen Niederschlägen und teils gravierenden Unwetterschäden, so der BBV-Getreidepräsident Hermann Greif. Aus einigen Gegenden Niederbayerns werde von starken Hagelschäden und Ausfällen von bis zu 90 Prozent berichtet. Beim Raps, in dessen Blütezeit es ungewöhnlich trocken und heiß war, berichten die Bauern laut BBV beinahe bayernweit von enormen Problemen. Insbesondere die Knospenwelke, aber auch Schädlinge lassen den Ertrag in diesem Jahr schrumpfen. Die Rapsernte habe, so Greif, dieses Jahr deswegen etwa zehn Tage früher als normal begonnen. Auch hier werde die Erntemenge in den meisten Regionen unter dem Durchschnitt liegen.
Gut bis zufriedenstellend hingegen sieht es bei Kartoffel, Mais und Zuckerrüben aus. Dort könne der BBV zufolge derzeit mit einer mittleren bis guten Ernte gerechnet werden.