Oberpfalz

Falsche Bankmitarbeiter ergaunern Zehntausende Euro


In der Oberpfalz geben sich Betrüger als falsche Bankmitarbeiter aus. Bei Anrufen wird dem Opfer mit dem sogenannten Call-ID-Spoofing vorgegaukelt, tatsächlich Kontakt mit seinem Bankberater zu haben. (Symbolbild)

In der Oberpfalz geben sich Betrüger als falsche Bankmitarbeiter aus. Bei Anrufen wird dem Opfer mit dem sogenannten Call-ID-Spoofing vorgegaukelt, tatsächlich Kontakt mit seinem Bankberater zu haben. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Das Polizei warnt vor einer Betrugsmasche, bei der falsche Bankmitarbeiter bei Bankkunden anrufen und gezielt um TAN-Nummern fragen. Beim sogenannten Call-ID-Spoofing haben Betrüger in der Oberpfalz bereits mehrere Zehntausend Euro ergaunert.

Seit Anfang Dezember stellt die Polizei vermehrt betrügerische Anrufe in der Oberpfalz fest, bei denen sich die Anrufer als Bankmitarbeiter ausgeben und gezielt nach TAN-Nummern fragen, um so Überweisungen zu veranlassen.

Das tückische an diesen Anrufen ist laut Polizei, dass dem Angerufenen die korrekte Telefonnummer seiner Bank beziehungsweise seines Bankberaters angezeigt wird. Das ist möglich durch das sogenannte Call-ID-Spoofing. Hier wird die tatsächliche Rufnummer des Anrufers verschleiert und eine andere Nummer am Display angezeigt, eben beispielsweise die des Geldinstituts.

Bei der Betrugsmasche nutzen die Betrüger eine Schadsoftware, um Zugang zum Onlinebanking der Opfer zu erlangen. Bevor sie anrufen, haben die Betrüger also beispielsweise bereits Informationen über den Kontostand und den zuständigen Sachbearbeiter. Mit den ergaunerten Informationen sei es den Polizeibeamten zufolge besonders leicht vorzutäuschen, tatsächlich ein Mitarbeiter der Bank zu sein.

Da die Opfer für eine Konto aber eine 2-Faktor-Authentifizierung über das Smartphone nutzen, können die Täter keine Überweisung selbständig ausführen. Im Telefonat werden den Opfern verschiedene Begründungen genannt, warum es notwendig sei, eine TAN zu übermitteln. Die entsprechende TAN lösen die Betrüger während des Telefonats über das Onlinebanking aus, die die Opfer per SMS erhalten. Dadurch habe der Angerufene verstärkt den Eindruck, tatsächlich Kontakt mit seiner Bank zu haben.

Bei einer ähnlichen Variante schickt der vermeintliche Bankmitarbeiter während eines Telefonats eine E-Mail, in die eine TAN eingegeben werden soll.

Laut Polizei konnten die Betrüger mit der Masche schon Beträge im mittleren fünfstelligen Bereich abbuchen. Das Geld ist den Beamten zufolge unwiederbringlich verloren.

Die Polizei rät deshalb dringend:

  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, auch nicht durch die Drohung mit einem finanziellen Nachteil.
  • Geben Sie niemals - weder telefonisch noch per E-Mail - ihre Zugangsdaten zum Onlinebanking oder eine TAN-Nummer weiter.
  • Geben Sie keine Informationen zu Ihren wirtschaftlichen Verhältnissen oder ihren persönlichen Daten heraus.
  • Rufen Sie nie über die am Telefon angezeigte Nummer zurück, sondern nur über Nummern, die Sie sich selbst herausgesucht haben
  • Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit. Im Zweifel wenden Sie sich an den Polizeinotruf 110 oder rufen Sie bei ihrem Geldinstitut an.
  • Finden Sie eine Vertrauensperson, mit der Sie jederzeit über Geld sprechen können
  • Reden Sie vor Geldtransaktionen mit Ihrer Vertrauensperson.
  • Machen Sie Ihre Angehörigen und Bekannte auf diese Kriminalitätsform aufmerksam.