Auch in Bayern

FDP will mehr deutsches Gas fördern


Martin Hagen, Landesvorsitzender der FDP in Bayern und Fraktionsvorsitzender im Bayerischen Landtag, spricht.

Martin Hagen, Landesvorsitzender der FDP in Bayern und Fraktionsvorsitzender im Bayerischen Landtag, spricht.

Von dpa

Zur Sicherstellung der heimischen Gasversorgung fordert die FDP im bayerischen Landtag mehr Gasförderung in Bayern und Deutschland.

"Zusätzlich zum Import von ausländischem, teils gefracketem LNG-Gas muss auch heimisches Gas stärker gefördert werden. Auch in Bayern finden sich noch zum Teil große Erdgasvorkommen", heißt es in einem Beschlusspapier der Fraktion, welches Fraktionschef Martin Hagen am Dienstag zum Auftakt der Herbstklausur der Landtagsabgeordneten in Regensburg vorstellen will. Das Papier liegt der Deutschen Presse-Agentur in München vor.

Die FDP wirft der bayerischen Staatsregierung fehlenden politischen Willen bei der Gasförderung im Freistaat vor: "So könnte man in Holzkirchen bei München mittels konventioneller Förderung rund 650 Millionen Kubikmeter Erdgas fördern. Genug, um die Landeshauptstadt ein Jahr lang zu versorgen. Jedoch fehlt der Staatsregierung der Mut, förderwillige Unternehmen politisch und auch vor Ort in den Gemeinden zu unterstützen", heißt es weiter. Dabei wäre jeder Kubikmeter heimisch gefördertes Gas eine Entlastung aus der Importabhängigkeit und ein Segen für die bayerische Wirtschaft.

Darüber hinaus spricht sich die FDP-Fraktion dafür aus, auf Bundes- und Landesebene die Möglichkeiten von Fracking zu prüfen. Bei dem umstrittenen Förderverfahren wird in Gesteinsschichten eingelagertes Gas durch ein chemisches Verfahren freigesetzt und dann über Leitungen zu Tage gefördert. Das Verfahren, welches etwa in den USA häufig zur Anwendung kommt, ist aber wegen gesundheitlicher Schäden für Menschen in der Umgebung umstritten.

Die FDP fordert im Papier dennoch "eine stärkere politische Unterstützung für die Gasförderung im Freistaat. Staatsregierung und Wirtschaftsministerium müssen die heimische Gasförderung zusammen mit den Kommunen positiv begleiten." Dazu gehöre ausdrücklich auch die Prüfung der möglichen Gasförderung mittels Fracking - hierzu zählen Gefahrenabschätzung, Umweltverträglichkeitsprüfung, Potential- und Effizienzanalysen sowie konkrete Umsetzungszeiträume zum Einsatz der Fracking-Methode.