Parteitag in Bayern

Florian von Brunn zum SPD-Spitzenkandidaten gekürt


Der Landesvorsitzende der SPD in Bayern, Florian von Brunn, Spitzenkandidat, beim Landesparteitag.

Der Landesvorsitzende der SPD in Bayern, Florian von Brunn, Spitzenkandidat, beim Landesparteitag.

Von dpa

Nun ist es offiziell: Die Bayern-SPD zieht mit ihrem Partei- und Fraktionsvorsitzenden Florian von Brunn an der Spitze in die Landtagswahl in einem Jahr. Ein Landesparteitag kürte den 53-Jährigen am Samstag in München mit großer Mehrheit zum Spitzenkandidaten - er erhielt 93 Prozent der abgegebenen Stimmen. Der Landesvorstand hatte ihn als Spitzenkandidaten vorgeschlagen.

Zuvor hatte auch Bundeskanzler Olaf Scholz auf dem Parteitag für von Brunn geworben - und dabei der CSU-geführten bayerischen Staatsregierung jahrelange Versäumnisse bei der Sicherstellung der Energieversorgung im Freistaat vorgeworfen. Insbesondere der Ausbau der Windenergie sei "jahrzehntelang verschleppt" worden, sagte er.

Von Brunn hielt der CSU gravierende Versäumnisse unter anderem in der Energie-, Bildungs-, Sozial- und Wohnungsbaupolitik vor. In zentralen Bereichen scheue sich Ministerpräsident Markus Söder (CSU) davor, Verantwortung zu übernehmen - deshalb müsse die SPD dies tun, sagte von Brunn. "Wir reden nicht nur - wie der Söder." Die Co-Landesvorsitzende Ronja Endres hatte das Wahlziel der SPD schon zu Beginn des Parteitags deutlich formuliert: "Wir wollen regieren."

In mehreren Landtagswahl-Umfragen waren die Sozialdemokraten zuletzt allerdings nicht über maximal zehn Prozent hinausgekommen, weit abgeschlagen hinter der CSU und auch hinter den Grünen. Diesen Umfragen zufolge kann die amtierende Koalition aus CSU und Freien Wählern derzeit weiter mit einer klaren Mehrheit im Landtag rechnen.