Bayern
Frühlingstipps: Endlich wieder den Balkon begrünen
24. März 2023, 17:32 Uhr aktualisiert am 24. März 2023, 17:32 Uhr
München - Weitläufige Gartenparadiese haben innerhalb Münchens wohl nur die wenigsten. Doch auch wer nur wenig Platz hat, will gerade nach den grauen Wintermonaten jetzt die bunte Blütenpracht auskosten. Wie holt man sich also den Frühling nach Hause, wenn man nur einen kleinen Balkon oder sogar nur ein Fensterbrett zur Verfügung hat? Elke Markgraf und Andrea Maier wissen Rat. Die beiden Mitarbeiterinnen bei Pflanzen Kölle in Unterhaching sind gelernte Floristinnen und haben ein Auge für die richtige Präsentation.
Ein kräftiges Farbspiel macht viel aus
Aus kleinen Flächen holt man mit farbenfrohen Arrangements das Beste heraus, sagt Markgraf. Zu viele zarte, pastellfarbene Blumen und Ton in Ton sollte man dagegen vermeiden. Es gilt, die Vielfalt zu nutzen: "Ein schönes, kräftiges Farbspiel macht viel aus."
Wenn man durch die Gänge des Marktes läuft, kann man die Wirkung der Farben direkt erleben: So weit das Auge reicht warten hier bunt bepflanzte Töpfchen mit den verschiedensten Blumen auf Käufer. Wer mag, kann auf bereits fertig zusammengestellte Mischungen zurückgreifen. Ein Osterset in warmen Orangetönen gibt es zum Beispiel, daneben steht ein bunt gemischtes Kästchen mit Narzissen und Bellis.
Die Sehnsucht nach frühlingshaften Farbtupfern ist groß, hat Markgraf festgestellt. "Es ist gerade so wild in der Welt. Da braucht man auch mal etwas für die Seele." Tatsächlich scheint der Drang zum Garteln zum Frühlingsbeginn riesig zu sein: Schon vormittags herrschte in dieser Woche großer Andrang bei Pflanzen Kölle.
Gedankenlos sollte man allerdings nicht mit dem Pflanzen loslegen. Denn nicht alle der blühenden Schönheiten sind gleich gut für die Frühjahrszeit auf dem Balkon geeignet, wie Markgraf sagt - zumindest, wenn man es unkompliziert mag. Bis zu den Eisheiligen Mitte Mai, wenn noch einmal Frost möglich ist, sollte man die Bepflanzung der Fachfrau zufolge mit Bedacht wählen.
"Idiotensicher" ist laut Markgraf alles, was Zwiebeln hat. Zum Beispiel Narzissen, die es in unzähligen Varianten gibt, von klassisch gelben mit kleinen Blüten bis hin zu opulent gefüllten. Auch Hyazinthen, die einen intensiven Duft verströmen, sind gut geeignet. Markgraf empfiehlt außerdem Stiefmütterchen und Hornveilchen. "Die sind zwar noch immer oft als Grabpflanzen verrufen, aber sie sind auch auf dem Balkon sehr dekorativ."
Die Zwiebelpflanzen halten auch die momentan zum Teil noch kühlen Temperaturen und sogar Frostnächte aus. "Da passiert wirklich gar nichts", sagt Markgraf. Pflanzen kann man die Blumen entweder in klassischen Kästen oder aber in Ampeln: Damit nutzt man den begrenzten Raum auch von oben her. Circa vier bis fünf Wochen blühen die Zwiebelpflanzen laut Expertin immer wieder nach.
Wer gut achtgibt, kann aber auch schon Pflanzen setzen, die im Gewächshaus gezogen wurden und eher bei wärmeren Temperaturen gedeihen, sagt Markgraf. Schöne Farbtupfer bringen zum Beispiel Bellis oder Vergissmeinnicht. Bei diesen und ähnlichen Sorten muss man laut Expertin jedoch die Wettervorhersage im Blick behalten: Droht Frost, empfiehlt Markgraf, die Blumen mit einem Tuch abzudecken oder den Kasten in einen etwas geschützteren Bereich zu stellen.
In jedem Fall sollte man die Balkonpflanzen nicht zu nass halten, rät Floristin Andrea Maier. "Wenn es draußen noch kühl ist, verbrauchen sie nicht so viel Wasser wie im Sommer." Ideal seien zudem Blumenkästen mit Wasserspeicher. Daran könne man genau erkennen, wann und wie viel gegossen werden muss. Die richtige Zeit zum Wässern ist übrigens abends, sagt Markgraf.
Aber nicht nur Blumen können den Balkon oder das Fensterbrett zieren. Auch Kräuter sind gut geeignet und haben zusätzlich den Vorteil, dass man sich beim Kochen direkt von den kleinen Sträuchern bedienen kann. "Kräuter kann man ganz üppig beieinander pflanzen", sagt Markgraf. Der Vielfalt sind keine Grenzen gesetzt: Allein sechs verschiedene Sorten Thymian gibt es, darunter Orangen-, Rosen- oder Kaskadenthymian.
Kräuter kann man ganz üppig pflanzen
"Die Palette wird immer breiter", erzählt Markgraf. Jährlich kämen neue Kräuterkreationen hinzu - zum Beispiel das Käsekraut, dessen unscheinbare Blätter tatsächlich nach Käse schmecken sollen. Wer sich nicht an solche ausgefallenen Spezialitäten wagen will, wird jedoch auch bei Küchenklassikern wie Bohnenkraut, Rosmarin oder Minze fündig. Und mit essbaren Blüten wie den Hornveilchen kann man inmitten des Grüns auch Farbakzente setzen.
Zu beachten gibt es bei den Kräutern nicht viel, sagt Markgraf. "Nur Schnittlauch sollte man lieber einzeln pflanzen." Ansonsten seien die Gewächse recht unkompliziert.
Mit dem Aussetzen von Gemüse sollte man hingegen noch ein wenig warten, rät die Expertin: "Gurken, Paprika und Tomaten sind sehr frostempfindlich." Lange dauert es laut Markgraf aber nicht mehr, bis man auch diese Stauden pflanzen kann. Im Gartenmarkt sind sie jedenfalls schon auf breiten Flächen vorrätig. "Alles steht in den Startlöchern."