Bayern

Halbzeitbilanz bei Grün-Rot: Das sagt der Sportverband

Katharina Seßler vom Bayerischen Landes-Sportverband zeigt sich zufrieden mit der Sport-Politik des Stadtrats.Ein Hallen-Problem gebe es aber.


Katharina Seßler ist mit der Sportpolitik recht zufrieden.

Katharina Seßler ist mit der Sportpolitik recht zufrieden.

Von Christina Hertel

Fair zu sein, ist im Sport bekanntlich eine Tugend und vielleicht beginnt Katharina Seßler ihre Bilanz der grün-roten Sportpolitik auch darum abwägend. Seßler ist im Bayerischen Landes-Sportverband als Vorsitzende für München zuständig und findet: Nach drei Krisenjahren mit Corona, Ukraine-Krieg und Energiekrise sei der Sport doch recht gut weggekommen.

Seßler klingt auch recht zufrieden mit der Dritten Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD), die sich um den Sport kümmert. "Sie ist nah dran an den Vereinen und man merkt, dass sie selbst aus dem Sport kommt." Seßler freut sich zum Beispiel darüber, dass der Stadtrat entschieden hat, die Zuschüsse für Vereine zu erhöhen, damit diese die gestiegenen Energiekosten bezahlen können.

Eine weitere positive Entwicklung: Kürzlich sei im Referat für Bildung und Sport eine zweite Vereinskoordinatoren-Stelle besetzt worden, die Vereinen dabei helfen soll, im Verwaltungsdschungel zurechtzukommen. So will die Stadt Ehrenamtliche entlasten - und das sei auch unbedingt notwendig, wenn sich für unbezahlte Vereinsarbeit noch jemand finden soll, sagt Seßler.

Dass die Stadt in Pasing eine eigene Halle für den Action-Sport schafft, sieht Seßler als ein richtiges Zeichen. "Die Stadt will "up-to-date" bleiben", sagt sie. Allerdings sahen die ursprünglichen Pläne noch viel größer aus: Jetzt will die Stadt erst einmal die denkmalgeschützte Eggenfabrik ertüchtigen und dann die neue Halle daneben bauen. Wegen des Sparkurses während Corona stand jedoch kurzfristig das gesamte Projekt auf der Kippe.

Erinnern will Seßler den Stadtrat an sein Versprechen, eine neue Halle für 2.500 Zuschauer zu schaffen. "Ich hoffe, dieses Projekt stirbt nicht", sagt sie. München habe nämlich eine ganze Menge Hallen für kleine Zuschauerkapazitäten, und auch sehr große - aber eine Halle mittlerer Zuschauergröße fehle noch.

Überhaupt müsse die Stadt gut darauf achten, dass bei neuen Siedlungen auch die Sportinfrastruktur, die Hallen und die Freiflächen, mitgeplant werden. "Das ist ein Dauerbrenner", meint Seßler. "Die grün-rote Rathaus-Koalition sitzt hier im selben Boot wie schon ihre Vorgänger. Schließlich sind die Flächen knapp - und zaubern kann niemand."

Auch nicht unter den Tisch fallen lassen dürfe der Stadtrat das Versprechen, einen neuen See oder ein Schwimmbad zu schaffen. Während Corona hätten viele Kinder nicht schwimmen gelernt, sagt Seßler. "Es ist immens wichtig, dass die Stadt hierauf einen Fokus legt." Alles in allem würde Seßler dem grün-roten Rathaus eine Zwei geben. Denn diese Note heißt auch: Es ist noch Luft nach oben.