Pläne für Donnerstag

IG Metall kündigt Warnstreiks in mehr als 70 Betrieben in Bayern an

Am Donnerstag müssen viele Firmen in Bayern erneut mit Warnstreiks rechnen. Auch in Niederbayern und der Oberpfalz finden einige Kundgebungen und Frühschluss-Aktionen statt.


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Am Regener Rodenstock-Werk gab es zuletzt immer wieder Proteste.

Von Redaktion idowa

Die Tarifparteien der Metall- und Elektroindustrie haben bei ihrer dritten Tarifrunde in Bayern zwar in einigen Punkten eine Annäherung erzielt – doch die IG Metall kündigte für Donnerstag weitere Streiks an. Mehr als 70 Betriebe in Bayern seien betroffen, heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung.

Demnach setzen sich die Rodenstock-Beschäftigten in Regen um 10 Uhr bei einem Protestzug nicht nur für die Tarifforderung, sondern auch für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze ein. Dort finde auch eine Kundgebung statt. In vielen anderen Betrieben finden der Mitteilung zufolge Frühschluss-Aktionen statt, bei denen die Beschäftigten aller Schichten ihre Arbeit früher beenden.

In Niederbayern sind folgende Standorte von dem Warnstreik betroffen:

  • Rodenstock (Protestmarsch und Kundgebung, 10:00 Uhr, Start: Hauptpforte Rodenstock, Bahnhofstr. 45) – in Regen
  • Edscha, MAN Deggendorf, HB Maschinenbau, HB Feinmechanik, Liebherr-Components Deggendorf (gemeinsame Kundgebung, 13:15 Uhr, Scharwächterstraße) – in Hengersberg
  • Strama-MPS (Frühschluss) – in Straubing
  • Motorenfabrik Hatz (Frühschluss) – in Ruhstorf
  • Bosch Evi Audio (Frühschluss) – in Straubing
  • ZF Thyrnau (Frühschluss) – in Thyrnau
  • Electrovac Hacht und Huber (Frühschluss) – in Salzweg

Die IG Metall kündigte zudem für die Oberpfalz folgende Warnstreiks an:

  • Siemens Healthineers (Kundgebungen, 11:07 Uhr und 18:07 Uhr, Röntgenstr. 19-21) – in Kemnath
  • Siemens AG (Frühschluss) – in Amberg
  • Pepperl + Fuchs (Frühschluss) – in Amberg
  • Mahle Behr (Kundgebung, 10:00 Uhr, Parkplatz vor Hauptpforte, Raffineriestr. 99) – in Neustadt a.d. Donau
  • Continental Automotive (Frühschluss) – in Regensburg

Der bayerische IG-Metall-Chef Horst Ott sagte am Mittwoch, von einem Durchbruch sei man noch weit entfernt, aber „in Strukturfragen sind wir weitergekommen“. Die Verhandlungsführerin des Arbeitgeberverbandes VBM, Angelique Renkhoff-Mücke, sagte: „Ich hoffe, dass wir in der nächsten Runde eine Lösung finden.“ Bei den Verhandlungen in München waren auch die Verhandlungsführer des Tarifbezirks Küste dabei.

Aber die Gespräche seien konstruktiv, der Ton sei offen, es gebe Fortschritte, sagte Renkhoff-Mücke.: „Wir bewegen uns langsam Schritt für Schritt weiter“. Für die nächsten Tage seien weitere Sondierungsgespräche vereinbart. „Wir spüren den Druck, schnell fertig zu werden.“

Hauptargument der IG Metall für deutliche Lohnsteigerungen ist die fehlende Kaufkraft der Beschäftigten nach Jahren mit hoher Inflation. Sie fordert bundesweit für die 3,9 Millionen Beschäftigten sieben Prozent mehr Lohn bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr. Die Arbeitgeber bieten nach neun Nullmonaten ab Juli 2025 eine Tariferhöhung um 1,7 Prozent und ab Juli 2026 um weitere 1,9 Prozent an, bei einer Vertragslaufzeit von 27 Monaten.