Bayern

Installationen und Ausstellungen: In U-Bahn-Kioske kommt Kunst

Von Juli bis Dezember sollen die leerstehenden Räume mit Installationen und Ausstellungen verschönert werden.


Auch der Kiosk am Petuelring ist Teil des Projekts.

Auch der Kiosk am Petuelring ist Teil des Projekts.

Von AZ

Kunst statt Käsesemmel oder Kaffee: In München stehen nach wie vor viele U-Bahn-Kioske leer. Gründe dafür sind geplante Bautätigkeiten und/oder gestiegene Sicherheits- und Brandschutzanforderungen. Um dem Leerstand entgegenzuwirken und die Zeit bis zu den anstehenden Baumaßnahmen zu überbrücken, werden ab Juli zehn Münchner Kioske zu Ausstellungsorten für Kunst.


Realisiert wird das Projekt unter dem Motto "Kunst Kiosk" durch die "Platform München" und den Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler München und Oberbayern (BBK). Das Münchner Kulturreferat und das Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft fördern und unterstützen das Vorhaben.

Die Stadtwerke haben dafür folgende zehn Kioske an den U-Bahnhöfen freigegeben: Brudermühlstraße, Hasenbergl, Josephsburg, Josephsplatz, Messestadt Ost, Michaelibad, Nordfriedhof (zwei Kioske), Petuelring und Schwanthalerhöhe. Bis Dezember 2023 sollen die Installationen und Ausstellungen zu sehen sein.


Die Bandbreite soll von einsehbaren Lichtinstallationen, Skulpturen oder Videoprojektionen reichen. Vorstellbar seien außerdem Projekte, die Kioske in begehbare Ausstellungsorte umwandeln, Ateliersituation nachahmen oder sie als Orte der Begegnung für Vorlesungen, Performances, Musik und Diskussionen nützen.


Gabi Blum, Künstlerin und Mitglied im Vorstand des BBK, ist schon jetzt begeistert: "Aufgrund der anhaltenden Raumnot für Kunstpräsentationen und künstlerische Arbeitsräume tun sich hier ganz besonders spannende Orte auf, die zu interaktiven ortsspezifischen Kunstprojekten einladen und auch ein sehr breit gefächertes Publikum erreichen."

Im Zuge dessen träumt der BBK sogar schon von einer Kunst U-Bahn, die in Zukunft als fahrende Ausstellung durch die Stadt fahren könnte.


Als Schirmherrin des Projekts fungiert Katrin Habenschaden (Grüne): "Mich ärgert schon lange, dass inzwischen so viele Kioske in den U-Bahnhöfen geschlossen sind. Das ist kein guter Umgang mit unserem öffentlichen Raum und die leblosen Winkel stören auch das Sicherheitsgefühl vieler Fahrgäste." Mit einer Eröffnung im Festival-Stil sollen die künstlerischen Bespielungen eingeleitet werden.

Noch bis 28. Februar 2023 läuft die Interessensbekundung. Teilnahmeberechtigt sind professionelle Kunstschaffende. Mehr Informationen im Internet unter: www.kunstkioske.dei