Tourismus in Bayern
Jugendherbergswerk fehlt Geld für große Projekte
7. März 2023, 5:38 Uhr
Nach den Corona-Einschränkungen werden wieder viele Zimmer in den bayerischen Jugendherbergen gebucht. Probleme gibt es trotzdem - für Investitionen fehlt das Geld.
Die Gäste kommen wieder - doch die bayerischen Jugendherbergen beklagen nach den Corona-Einschränkungen einen "Investitions- und Modernisierungsstau". Trotz direkter staatlicher Beihilfen und großzügigen Regelungen zur Kurzarbeit habe man in der Pandemie alle Investitionen sofort stoppen müssen, teilte das bayerische Jugendherbergswerk mit. Bis auf Bauprojekte in Furth im Wald und München habe man in den vergangenen drei Jahren keinerlei Maßnahmen des Neu- und Umbaus beziehungsweise der Modernisierung von Jugendherbergen umsetzen können.
Konkret stünden eigentlich drei größere Projekte an. Dazu fehle aber derzeit die finanzielle Kraft, um sie aus eigenen Mitteln und mit der bestehenden Förderquote für 30 Prozent umzusetzen, sagte Sprecher Marko Junghänel. "Berchtesgaden, Oberstdorf und Regensburg stehen auf dieser Liste. Im Moment ist jedoch nicht absehbar, ob wir im gewünschten Umfang bauen können - und ob das in absehbarer Zeit erfolgen kann." Im Frühsommer 2023 werde sich das Präsidium wieder mit dieser Frage befassen.
Zugleich fehlt den Jugendherbergen auch Personal: Arbeits- und Fachkräfte seien in der Pandemie in andere Bereiche abgewandert. Dies schränke die Rückkehr zum Vor-Corona-Status ein, sagte Klaus Umbach, Präsident des Landesverbands Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH). "Wir können nur langsam die Personallücken füllen."
Jugendherbergen würden sich von kommerziellen Beherbergungsbetrieben unterschieden, betonte Winfried Nesensohn, geschäftsführender Vorstand im Landesverband. Man biete "Antworten auf die wichtigen sozial-, bildungs- und gesellschaftspolitischen Fragen unserer Zeit" und kümmere sich um die Themen Nachhaltigkeit, Inklusion und Bildung.
2022 zählten Bayerns Jugendherbergen etwas mehr als eine Million Übernachtungen. 2019, im Jahr vor Corona, waren es mehr als 1,25 Millionen gewesen. Das Jugendherbergswerk betreibt im Freistaat 52 Häuser.