Impfstoff-Mangel im Kreis Rottal-Inn
Landrat Fahmüller schreibt offenen Brief an Angela Merkel
15. Juni 2021, 9:16 Uhr aktualisiert am 6. April 2023, 12:34 Uhr
Die Diskussion um die Verteilung von Corona-Impfstoffen geht im Landkreis Rottal-Inn in eine neue Runde. Landrat Michael Fahmüller wendet sich in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Der Landkreis Rottal-Inn sei bei Impfstoffzuweisungen immer wieder schlecht weggekommen. So der Grundtenor des Schreibens, das Landrat Michael Fahmüller am Montag öffentlich an Bundeskanzlerin Angela Merkel gerichtet hat. Dies stehe in starkem Kontrast zu anderen Grenzlandkreisen.
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"Ich habe mich bereits vor einem Monat mit diesem Problem an Herrn Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gewandt, aber leider bis heute keine Antwort erhalten", resigniert Michael Fahmüller. Obwohl man im Landkreis alle Voraussetzungen für einen reibungslosen Impfprozess geschaffen habe, sei man mit 38,5 Prozent in der Impfquote nicht auf Höhe des Bundesdurchschnitts.
"Der Landkreis Rottal-Inn im Südosten Bayerns ist seit jeher einer der am meisten von der Coronakrise betroffenen Landkreise Bayerns und sogar Deutschlands. Wir waren mehrfach die 'Nummer eins' bei den Inzidenzwerten in Bayern und sogar im bundesweiten Vergleich zeitweise an der Spitze, weswegen wir Ende letzten Jahres beispielsweise gemeinsam mit Berchtesgaden als erstes wieder in einen Lockdown eingetreten sind - mit allen daraus resultierenden negativen Konsequenzen für unsere Bürgerinnen und Bürger und insbesondere für unsere regionale Wirtschaft", erläutert Michael Fahmüller weiter.
Derzeit sind die Zahlen auch im Rottal sehr gut. Ob dies jedoch an der Impfquote liegt oder einfach im Gesamtkontext der Corona-Lage in Deutschland zu sehen ist, sei dahingestellt. In jedem Fall ist man bundesweit um weiteren Impffortschritt bemüht.
Ob die 7-Tages-Inzident weiterhin eine positive Entwicklung nehmen kann, hängt nicht zuletzt vom Impfangebot ab. Daher richtet sich Michael Fahmüller mit einem Apell an Angela Merkel: "Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, bitte nehmen Sie sich dieses Anliegens schnellstmöglich an. Die Menschen im Landkreis Rottal-Inn werden es Ihnen danken!"