Menschen mit Behinderungen müssen laut einer Pressemitteilung des Lebenshilfe-Landesverbands Bayern besonders vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus geschützt werden - denn viele haben Vorerkrankungen. Deshalb fordert der Verband, Wohneinrichtungen und Dienste der Eingliederungshilfe in Bayern müssten noch stärker unterstützt werden.

In den bayerischen Lebenshilfe-Wohnheimen leben laut eigenen Angaben etwa 6.000 Menschen mit Behinderungen, in ambulanten Wohnformen nochmal gut 2.000. Sie alle würden aktuell in ihrem Zuhause rund um die Uhr versorgt und begleitet, wie der Verband erklärt: "Werkstätten und Förderstätten sind geschlossen, Bildungs- und Freizeitangebote mussten eingestellt werden." Einige der Bewohnerinnen und Bewohner hätten schwere oder mehrfache Behinderungen sowie Vorerkrankungen und damit ein bereits geschwächtes Immunsystem.

Mehr Masken und Kittel, schnelle Tests

Deshalb brauchen diese Menschen laut Lebenshilfe besonderen Schutz: Dienste der Eingliederungshilfe müssten ebenso wie Alten- und Pflegeheime genügend Masken und Kittel sowie Desinfektionsmittel erhalten. "Menschen mit Behinderungen und das Personal können so vor einer Ansteckung geschützt werden", heißt es weiter. Auch könnten am Virus erkrankte Bewohner, soweit medizinisch möglich, in ihrem Zuhause versorgt werden, was die Krankenhäuser entlaste.

Die Lebenshilfe fordert zudem, dass Coronavirus-Testscreenings in ihren Einrichtungen möglichst schnell durchgeführt und ausgewertet werden sollen. Dies vermeide unnötig lange Quarantänen sowohl für die Bewohner als auch für das dringend benötigte Personal in den bayerischen Wohnheimen.

Der Lebenshilfe-Landesverband Bayern fungiert seit 55 Jahren als Dachorganisation der bayerischen Lebenshilfen und setzt sich für Menschen mit geistiger Behinderung sowie deren Familien ein. Seine 160 Mitglieds-Organisationen unterstützen rund 40.000 Menschen mit Behinderungen in etwa 900 Einrichtungen.