Wirtschaftswunder-Vater
Ludwig Erhard soll in die Walhalla aufgenommen werden
4. Februar 2022, 21:43 Uhr aktualisiert am 3. April 2023, 9:32 Uhr
Eine Büste Ludwig Erhards in der Walhalla - diese hohe Ehrung will man in Fürth für den berühmten Sohn der Stadt erreichen.
"Wir hoffen, dass Ludwig Erhard in den höchsten Ruhmestempel Bayerns aufgenommen wird", sagte der Fürther Oberbürgermeister Thomas Jung am Freitag. "Er hat es mehr als verdient." Erhard wäre am Freitag 125 Jahre alt geworden.
Man sei bereits 2019 mit einer Anfrage an die Staatsregierung herangetreten und habe die Bitte vor kurzem wiederholt, es sei aber noch keine positive Antwort nach Fürth gekommen, sagte Jung. Erhard wurde 1897 in Fürth geboren. In der ersten Bundesregierung war er Wirtschaftsminister, von 1963 bis 1966 Bundeskanzler. Vielen gilt er als mitentscheidend für den wirtschaftlichen Aufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg.
Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler (CSU) sagte: "Ludwig Erhard steht auf der Vorschlagsliste für eine Aufnahme in die Walhalla. Diese Liste wird beim nächsten Verfahren dem Gremium der Bayerischen Akademie der Wissenschaften vorgelegt."
Vorschläge einreichen kann laut Wissenschaftsministerium jeder Bürger und jede Bürgerin. Die Akademie gibt eine Bewertung der vorgeschlagenen Persönlichkeit ab. Die endgültige Entscheidung trifft der Ministerrat, an die Empfehlung der Akademie ist er dabei nicht gebunden. Neue Entscheidungen gibt es laut Ministerium in der Regel im Abstand von fünf bis sieben Jahren. Der Turnus sei bewusst so gewählt, um die besondere Ehrung zu betonen.
König Ludwig I. ließ die Walhalla in Donaustauf bei Regensburg zwischen 1830 und 1842 erbauen. In dem Bau im Stil eines von Säulen umgebenen Tempels wurden ursprünglich 160 deutsche und europäische Geistesgrößen mit 96 Büsten und 64 Gedenktafeln geehrt. Seit 1962 gibt es Ergänzungen, mittlerweile sind es 131 Büsten. Jüngere Aufnahmen sind etwa Käthe Kollwitz und Sophie Scholl. Voraussichtlich im Juli soll laut Wissenschaftsministerium eine Büste von Max Planck dazukommen. Das nächste Verfahren könne frühestens 2023 beginnen.