Aktuelle Bildungsstudie
Mathe, Physik und Co.: Bayerns Neuntklässler bundesweit top
18. Oktober 2019, 13:13 Uhr aktualisiert am 6. April 2023, 7:32 Uhr
Viele Menschen verbinden mit dem naturwissenschaftlichen Unterrichtszweig in der Schule wohl eher negative Erinnerungen. Überraschung: die derzeitigen Neuntklässler an Bayerns Schulen haben mit Mathe, Physik und Co. offenbar weniger Probleme. Das geht aus einem bundesweiten Vergleich hervor.
Das "Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen" (IQB) an der Humboldt-Universität in Berlin führte die Bildungstrend-Studie 2018 zum zweiten mal durch, um das Erreichen der vom Kultusministerium vorgegebenen Mindeststandards in den Fächern Mathematik, Biologie, Chemie und Physik in der Sekundarstufe I zu überprüfen. Insgesamt nahmen fast 45.000 Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe aus über 1.400 zufällig ausgewählten Schulen in allen Bundesländern teil.
Kernkompetenzen auf dem Prüfstand
In der Mathematik wurden zunächst sechs allgemeine Kompetenzen geprüft, unter anderem "Probleme mathematisch lösen", "Mathematisch modellieren" und "Mathematische Darstellungen verwenden". Hinzu kamen fünf inhaltliche Fähigkeitsbereiche, zum Beispiel "Messen" oder "Raum und Form". In den naturwissenschaftlichen Fächern Biologie, Chemie und Physik war das Ziel, "ein gemeinsames Konzept der naturwissenschaftlichen Grundbildung" abzufragen, bestehend aus den Bereichen "Fachwissen" und "Erkenntnisgewinnung".
Im bundesweiten Vergleich zeigte sich, dass Bayern verhältnismäßig gut dasteht: In mehreren Bundesländern fielen die Neuntklässler in den vergangenen Jahren in Mathematik, Biologie, Chemie und Physik. In Bayern, wie auch in Sachsen, gelinge es hingegen "durchgängig besonders gut, die Regel- und Mindeststandards zu sichern", so das Urteil der Studie.
Positiver Physik-Trend in Bayern
Mathe ist und bleibt offenbar das Problemfach der Jugend, wie die Studie zeigt: Bundesweit schafften nur drei Viertel der Schülerinnen und Schüler in Klasse neun den mathematischen Mindeststandard für die Mittlere Reife. In Biologie, Chemie und Physik erreichten ihn dagegen 83 bis 95 Prozent. Im Vergleich zur letzten Studie aus dem Jahr 2012 blieb das Niveau insgesamt weitgehend stabil. Ein positiver Trend zeigte sich in Bayern auch im Fach Physik.