Bayern
Mehr Zuzug, mehr Ältere: So wird Bayern 2040 aussehen
7. Januar 2022, 13:04 Uhr aktualisiert am 17. April 2023, 17:07 Uhr
Fürth (dpa/lby) - Bayern wächst weiter - doch nicht in allen Regionen. Zugleich wird die Bevölkerung des Freistaats immer älter. Das sind die Ergebnisse einer Vorausberechnung für das Jahr 2040, die Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Freitag im Landesamt für Statistik in Fürth vorgestellt hat. "Bayern ist und bleibt ganz offensichtlich sehr attraktiv. Die bayerische Bevölkerung wächst", sagte Herrmann.
In Zahlen: In den kommenden 20 Jahren steigt die Einwohnerzahl voraussichtlich um fast vier Prozent auf rund 13,66 Millionen Menschen. Das Wachstum liegt vor allem am Zuzug. Nehme man alleine die natürliche Bevölkerungsbewegung, also Geburten und Sterbefälle, würde Bayern schrumpfen, sagte Herrmann weiter.
Abwanderungstendenzen gebe es in keiner Region. Allerdings seien nicht alle gleichermaßen attraktiv für Zuwanderung. Menschen, die aus dem Ausland oder aus anderen Bundesländern nach Bayern kommen, zögen eher in Ballungsräume statt in ländliche Gegenden.
Der Berechnung des Landesamts für Statistik zufolge wachsen bis 2040 fünf der sieben Regierungsbezirke. Lediglich für Ober- und Unterfranken wird ein Rückgang der Bevölkerung prognostiziert.
Im mit Abstand bevölkerungsreichsten Regierungsbezirk Oberbayern lebten zum 31. Dezember 2020 mehr als 4,7 Millionen Menschen. Diese Zahl dürfte bis zum Jahr 2040 auf 5,05 Millionen steigen. Die Landeshauptstadt München wird demnach 2040 etwa 1,61 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner haben - 122.000 mehr.
Für Unterfranken sieht die Berechnung einen Bevölkerungsrückgang von 1,5 Prozent vor, für Oberfranken dürfte es 2040 auf 1,02 Millionen Menschen zurückgehen - ein Minus von 3,5 Prozent.
Dass hier ein Rückgang der Bevölkerung erwartet wird, dürfe man nicht als "schicksalhaft" hinnehmen, sagte Herrmann. Die Staatsregierung habe das Ziel, das zu ändern und diese Landesteile noch attraktiver zu gestalten. Dazu müsse die Infrastruktur wie Straßen und der öffentliche Nahverkehr weiter ausgebaut werden, es brauche flächendeckend ein leistungsfähiges Mobilfunknetz und starke Datenleitungen.
Außerdem zeigen die Berechnungen, dass sich die Altersstruktur deutlich ändern wird: Das Durchschnittsalter der Bevölkerung steige in den kommenden zwei Jahrzehnten um eineinhalb Jahre auf 45,5 Jahre, sagte Herrmann.
Die Zahl der unter 20-Jährigen in der Gesamtbevölkerung Bayerns steigt nur um 157.000 bis zum Jahr 2040 an, die der Menschen ab 65 Jahren um 771.000. Im Jahr 2040 würden auf 100 Menschen im erwerbsfähigen Alter etwa 46 Menschen im Rentenalter kommen. Bei einem Renteneintrittsalter von 67 Jahren wären es 40 Menschen. 2020 standen etwa 100 Menschen im erwerbsfähigen Alter 34 Menschen im Rentenalter gegenüber.
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