Hohe Geldsummen verloren

Mehrere Personen aus Niederbayern fallen auf Online-Betrüger herein

Es beginnt häufig mit einem vermeintlich harmlosen Angebot und endet mit tausenden verlorenen Euro. Die Polizei berichtet einmal mehr von drei Fällen von Online-Betrug in Niederbayern.


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Die Online-Betrüger erbeuteten viel Geld. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Eine 46-Jährige aus dem Landkreis Passau etwa soll durch Werbung auf eine Handelsplattform für Kryptowährung aufmerksam geworden sein. Nach Angaben der Polizei zahlte sie zunächst eine sogenannte Startgebühr in dreistelliger Höhe, ehe ein „Broker“ sie dazu gebracht haben soll, eine Fernwartungssoftware auf ihr Mobiltelefon zu installieren.

Anschließend soll sie einen Account angelegt und eine Anlagesumme im unteren vierstelligen Euro-Bereich investiert haben. Da der 46-Jährigen der Polizei zufolge hohe Gewinne suggeriert wurden, brachte der „Broker“ sie dazu, nochmals Summen im mittleren vierstelligen und unteren fünfstelligen Bereich zu investieren. Den Schlussstrich zog die 46-Jährige allerdings erst dann, als sich eine vermeintliche „Finanzaufsicht“ einschaltete und einen hohen vierstelligen Betrag zur Verifizierung ihres Accounts verlangte. Infolgedessen brach sie den Kontakt ab.

Auf eine ähnliche Betrugsmasche fiel nach Angaben der Polizei ein 63-Jähriger aus dem Landkreis Straubing-Bogen herein. Auch er soll durch Werbung im Internet auf eine Online-Handelsplattform aufmerksam geworden sein und mit einem niedrigen dreistelligen Euro-Betrag begonnen haben. Durch Vorspiegelung eines angeblichen hohen Gewinns habe der Mann sich zu weiteren Geldanlagen im mittleren fünfstelligen Bereich verleiten lassen. Mittels einer Fremdsoftware sollen die unbekannten Betrüger ebenfalls Zugang zu seinem Computer verschafft haben. Auch er verlor das angelegte Geld.

Zunächst einen mittleren dreistelligen Euro-Betrag, dann einen niedrigen fünfstelligen Betrag in einer Kryptowährung erbeuteten Betrüger zudem mit einer ähnlichen Masche von einem 63-Jährigen aus dem Landkreis Kelheim. Nachdem ihm vorgespiegelt wurde, dass sich sein eingezahlter Betrag verdreifacht hätte, sollte er vor der Auszahlung jedoch noch Steuern in Höhe eines mittleren vierstelligen Betrages zahlen. Als der 63-Jährige diese Summe überwiesen hatte, brach der Kontakt zu den Betrügern ab.

Die Polizei gibt folgende Tipps, um sich vor Betrügern im Internet zu schützen:

  • Seien Sie misstrauisch bei Angeboten, die eine sichere Anlage, eine garantierte Rendite, dazu hohe Gewinne oder ein nur sehr geringes Risiko versprechen!
  • Misstrauen Sie Bonusversprechen und Erfolgen auf sogenannten Demo-Konten.
  • Bevor Sie Geld übergeben oder eine Anlage tätigen, holen Sie immer unabhängigen Rat (z. B. bei Verbraucherzentralen oder Ihrer Bank vor Ort).
  • Erkundigen Sie sich im Internet über verschiedene Suchmaschinen zum Anbieter oder dem Produkt.
  • Gibt es auf der Seite ein Impressum? Wo hat Ihr Vertragspartner seinen Sitz?
  • Handelt es sich um ein von der BaFin oder einem anderen EU-Land lizensiertes Unternehmen? Abfragemöglichkeiten bietet die Unternehmensdatenbank der BaFin über u. a. Linksammlung.
  • Lassen Sie sich auf keine Beratungsgespräche mit Unbekannten ein.
  • Ermöglichen Sie den vermeintlichen „Brokern“ keinen Zugriff auf Ihre EDV oder Mobiltelefone mittels einer Fernwartungs(-zugriffs)software.