Landkreis Schwandorf

Neun Jäger offenbar an Hasenpest erkrankt


Von Patrick Beckerle und Redaktion idowa

Im Landkreis Schwandorf haben sich offenbar neun Jäger mit der Hasenpest angesteckt. Sie liegen nun im Krankenhaus.

Wie Hans Prechtl, Pressesprecher am Landratsamt Schwandorf, mitteilt, haben sich die Männer wohl bei einer Treibjagd in der Nähe von Nabburg am 27. Oktober infiziert. Die Männer erlegten dabei acht Hasen. Kurz darauf machten sich bei ihnen grippeähnliche Symptome wie Husten, Fieber und Kopfweh bemerkbar. Aufgrund der zeitlichen Nähe der Fälle und der vorangegangenen Jagd liegt jedoch auch der Verdacht auf die sogenannte Hasenpest nahe. Gewissheit gibt es noch nicht - die Krankheit ist erst nach mehreren Tagen nachweisbar. Am Donnerstag soll bei den Männern eine zweite Blutprobe durchgeführt werden, die dann an das Robert-Koch-Institut geschickt wird.

Acht der neun Jäger hatten direkten Kontakt mit den Tieren, haben sie etwa ausgeweidet und ihnen das Fell abgezogen. Der neunte könnte sich über seinen Hund angesteckt haben - dieser hatte die Hasen apportiert. Laut Prechtl hatten die Männer Glück im Unglück: Wird die Hasenpest wie in diesem Fall frühzeitig erkannt, ist sie gut behandelbar. Unbemerkt kann sie dagegen sogar zum Tod führen. Prechtl geht davon aus, dass acht der neun Jäger in Kürze entlassen werden können. Der Letzte, bei dem die Krankheit erst später festgestellt wurde, wird wohl noch mehrere Tage im Krankenhaus bleiben müssen.

Ebenfalls brisant: Von den insgesamt acht erlegten Hasen wurden vier weiterverkauft. Drei von ihnen konnten allerdings noch zurückgeholt werden, weil die Käufer namentlich bekannt waren. Damit ist nur noch ein Hase im Umlauf. Selbst wenn es sich genau bei diesem um das infizierte Exemplar handeln sollte, besteht laut Prechtl aber nicht automatisch Gefahr: Wird das Hasenfleisch (wie üblich) vor dem Verzehr komplett durchgebraten, wird der Erreger abgetötet. Die Krankheit kann laut Prechtl vor allem beim Kontakt mit den Innereien des Tieres verbreitet werden. Die Jäger haben sich wohl beim Ausnehmen angesteckt. Für normale Spaziergänger besteht dagegen nur geringe Gefahr.