Schulen
Pensionäre und Quereinsteiger: SPD-Pläne gegen Lehrermangel
6. Februar 2023, 11:50 Uhr aktualisiert am 8. Februar 2023, 4:26 Uhr
Mehr Studienplätze, mehr Quereinsteiger und mehr Pensionäre zurück im Schuldienst: Für den Kampf gegen den Lehrermangel in Bayern hat die SPD am Montag in München ein Zehn-Punkte-Programm vorgelegt. Im Gegensatz zur Staatsregierung setzt sie dabei nicht auf das Abwerben von Lehrkräften aus anderen Bundesländern. "Wenn wegen des sich verschärfenden Lehrermangels immer mehr Unterrichtsstunden ausfallen, müssen die Verantwortlichen bei CSU und Freien Wählern endlich aufwachen und ihre verhängnisvolle Laissez-Faire-Haltung der vergangenen Jahre aufgeben", sagte die bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion, Simone Strohmayr.
Im laufenden Schuljahr habe sich die Situation an den Schulen im Freistaat weiter verschlechtert, betonte Strohmayr. Etwa jede zehnte Schulstunde müsse inzwischen ausfallen, weil keine Lehrkraft zur Verfügung stehe. Personallücken würden immer wieder mit Drittkräften oder Assistenzkräften gestopft, Lehrerinnen und Lehrer müssten unbezahlte Mehrarbeit leisten und manchmal auch zwei Klassenleitungen übernehmen.
Der SPD-Plan setzt auf bessere Studienbedingungen und fordert von der Staatsregierung bis Mai ein Ausbauprogramm. Insbesondere in den Fächern Musik und Kunst sei die Grundversorgung "in Gefahr". Ferner solle mit speziellen Beratungs- und Betreuungsangeboten verhindert werden, dass angehende Lehrer ihr Studium abbrechen.
Im Alltag müssten Lehrer zudem bei allen Arbeiten entlastet werden, die nicht unmittelbar mit dem Unterricht zu tun haben, dazu zählten IT-Anforderungen ebenso wie allgemeine Verwaltungsarbeiten.
Im Studium müsse zudem potenziellen Quereinsteigern geholfen werden, damit niemand "unqualifiziert" vor einer Klasse stehen müsse. "Wer ein Studium absolviert hat und ins Lehramt wechseln möchte, muss nach derzeitigen Vorschriften ein zweijähriges Referendariat absolvieren, das in der Regel sehr viel schlechter bezahlt wird als die vorherige Beschäftigung", so Strohmayr.