Selbstinjektionen
Prozess um gefälschte Abnehmspritzen wird verlängert
18. November 2024, 12:06 Uhr
In einem Prozess um gefälschte Abnehmspritzen stehen in Österreich zwei Geschäftsleute vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, 225 Pens zur Injektion an einen Schönheitschirurgen in Salzburg verkauft zu haben. Nach mehrfachen Verschiebungen des Prozesstermins im Landgericht Steyr bei Linz wird ein Urteil noch am Montag erwartet.Die 46 und 57 Jahre alten Männer haben aus Sicht der Staatsanwaltschaft gegen das Arzneimittelgesetz verstoßen. Es wird ihnen auch grob fahrlässige Körperverletzung in drei Fällen vorgeworfen. Die Spritzen zur Selbstinjektion enthielten Insulin statt des Original-Wirkstoffs Semaglutid. Unter anderem musste eine Frau aus Salzburg mit schweren Nebenwirkungen in einem Krankenhaus behandelt werden, nachdem sie eine mutmaßliche Fälschung des Produktes Ozempic verwendet hatte.
Die Angeklagten sollen die Medikamente über eine in Nordrhein-Westfalen lebende Frau bezogen haben, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte. Die Männer sollen die Präparate laut der Anklagebehörde im September des Vorjahres zu einem Stückpreis von 205 Euro an den Salzburger Arzt vertrieben haben.
Das Arzneimittel Ozempic ist nicht nur zur Behandlung von Diabetes zugelassen, sondern auch als Diätmittel sehr begehrt. Nach Angaben des österreichischen Bundesamtes für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) nutzen Kriminelle die hohe Nachfrage, um mit Fälschungen Geld zu machen.
Bereits im vergangenen Juli befasste sich ein österreichisches Gericht mit gefälschten Abnehmspritzen. Eine Medizinstudentin, die einen nicht genehmigten Kosmetiksalon betrieb, wurde in Wien wegen des Verkaufs der Präparate zu einer Bewährungsstrafe von 15 Monaten verurteilt.
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