Vorgezogene Bundestagswahl
Roth verzichtet - Schäfer soll Bayerns Grüne in Wahl führen
2. Dezember 2024, 12:31 Uhr
Die 31-jährige Jamila Schäfer aus München soll Bayerns Grüne in die anstehende Bundestagswahl führen. Dazu soll Schäfer auf dem Listenparteitag Mitte Dezember den Spitzenplatz von Grünen-Urgestein Claudia Roth übernehmen, wie die 69-Jährige in der "Süddeutschen Zeitung" vorschlug. Sie selbst wolle bei der Wahl zwar erneut antreten, aber erstmals seit 2013 nicht mehr als Spitzenkandidatin, sondern erst als Listenplatz 3.
"Die große Unterstützung für meine Kandidatur freut mich sehr", sagte Schäfer der Deutschen Presse-Agentur. Die vergangenen Jahre seien politisch herausfordernd und schwierig gewesen. "Ich möchte mit all meiner Kraft dazu beitragen, dass wir in der Gesellschaft wieder Brücken bauen, statt Gräben auszuheben. Mir wäre es eine große Ehre und Freude, meine Partei in den Bundestagswahlkampf führen und der großartigen Claudia Roth nachfolgen zu dürfen."
Schäfer ist erst seit 2021 Mitglied des Bundestages - bei der damaligen Wahl hatte sie im Wahlkreis München-Süd das einzige Direktmandat in ganz Bayern geholt, was nicht an die CSU ging. Roth tritt im Wahlkreis Augsburg-Stadt an.
Roth begründete ihre Entscheidung, "als einen wichtigen Schritt, der den Weg für junge Ideen und neue Perspektiven in der Politik öffnet und einen Generationenwechsel an der Spitze unserer Landesliste auf Platz eins ermöglicht". Ob die Delegierten auf dem Wahlparteitag in Hirschaid bei Bamberg Roths Vorschlag folgen, muss aber abgewartet werden.
Aus den Reihen der Grünen war bereits länger zu hören, dass es eine gewisse Erwartung an Roth gegeben habe, die Spitzenkandidatur zur Verfügung zu stellen. Gleichwohl genießt die amtierende Kulturstaatssekretärin der Bundesregierung nicht nur im bayerischen Landesverband ein hohes Ansehen.
In Bayern liegen die Grünen in Umfragen mit rund 13 Prozent nur einen Punkt hinter ihrem Ergebnis von 2021. Auch bundesweit sehen Demoskopen die Partei bei rund 13 Prozent und damit knapp zwei Prozentpunkte hinter dem Ergebnis von vor drei Jahren - würde sich das bei der vorgezogenen Wahl im Februar bestätigen, müsste die Partei im Bundestag mit weniger Sitzen rechnen.
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